Was die Nacht bewegt

Alex Easton kann sich nach dem Vorfall im Hause Usher kaum erholen. In kas Jagdhütte scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen und ein Wesen aus der Mythologie sein Unwesen zu treiben.

Alex Easton möchte der guten Miss Potter, einer Freundin, einen Gefallen tun und reist nach Gallazien. Dort findet Alex ihr Haus allerdings leer vor und der Hausmeister ist tot und über allem hängt eine unheimliche Stille. Die Einheimischen wollen nicht darüber sprechen, was passiert ist. Und keiner von ihnen will einen Fuß auf das Gelände setzen. Die Dorfbewohner flüstern etwas von einer unheimlichen Kreatur aus dem gallazischen Volksglauben. Easton weiß, dass nicht allzu viel Wert auf den Aberglauben der Einheimischen gelegt werden sollte, aber als beängstigende Visionen für schlaflose Nächte sorgen und sich die seltsamen Ereignisse häufen, bleibt keine Wahl, als sich dem dunklen Schatten zu stellen, der über dem Haus hängt …

Die Handlung kurz erklärt

Alex Easton kehrt zurück in kas Heimat – Gallacia. In der Nähe des Dorfes Wolf’s Ear hat ka eine Jagdhütte, in der sie bis zum Winter bleiben wollen. “Sie” schließt dabei natürlich Hob, Angus und Miss Potter ein. Letztere will die Chance nutzen und einige seltene Pilzarten finden. Das Alex eigentlich noch nichts von Pilzen wissen will, ist dabei nicht so wichtig.

Doch bereits bei ihrer Ankunft schwant ihnen Böses. Der Haushälter ist verschwunden und wie sich später herausstellt, tot. Im Dorf verbreiten sich Gerüchte und niemand will dort arbeiten.

Für Alex haben die Gruselgeschichten über ein Wesen, dass den Atem seines Opfers stiehlt, wenig Bedeutung. Doch als auch Alex von komischen Träumen heimgesucht wird und jemand in der Jagdhütte krank wird, kann man nicht mehr leugnen, dass sie ein großes Problem haben.

Meine Eindrücke

Ich habe mich sehr auf “Was die Nacht verschweigt” gefreut. Schon “Was die Toten bewegt” war für mich ein Highlight letztes Jahr und ich liebe den Ton, denn Kingfisher in ihren Büchern immer anschlägt.

“Was die Toten bewegt” war mein erstes Kingfisher Buch, mittlerweile habe ich zwei weitere gelesen und keines konnte mich wirklich so überzeugen. Ein bisschen skeptisch war ich deswegen schon, aber das war gar nicht notwendig.

“Was die Nacht verschweigt” war genauso grandios wie der Vorgängerband. Diesmal hat das Buch keine Vorlage, glaube ich? Das hat aber wenig Effekt. Auf 150 Seiten lässt sich einfach keine super komplexe Geschichte erzählen, aber trotzdem schafft es Kingfisher, sehr viel in diesen Zeilen zu transportieren.

Allen voran natürlich der Humor, der sich einfach gut in die Geschichte einfügt, ohne dass die Novelle ihre Ernsthaftigkeit verliert. Er lockert die bedrückende und düstere Atmosphäre hin und wieder auf, aber nur in passenden Momenten.

Während Gallacia ein fiktives Land ist, ist der Krieg, von dem Alex in diesem Buch spricht, sehr real. Darauf weist Kingfisher auch nochmal in Nachwort/Danksagung hin. Auch Alex’ PTBS ist allzu real und wird hier als “Soldiers Heart” bezeichnet.

Davon ab wird auch eine andere Perspektive hinsichtlich des mythologischen Wesens gezeigt. Dass nicht alle bösen Kreaturen immer böse sind oder waren – sondern sie auch einfach selbst Opfer sein können.

Fazit

Ich mochte den zweiten Band um Alex Easton wieder sehr. Er hatte alles, was ich so an “Was die Toten bewegt” gemocht habe: Sympathische Figuren, Humor, mysteriöse Vorkommnisse und eine düstere bis gruselige Atmosphäre.