Vicious: Das Böse in uns
Vicious ist eine Superhelden und -schurken Origin-Story, wo man selbst am Ende nicht weiß, wer jetzt eigentlich der Böse und wer der Gute ist. Oder wer das Böse und das viel Schlimmere ist.
Buchinformationen
Author | V. E. Schwab |
Übersetzer:in | Petra Huber, Sara Riffel |
Bandnummer | 1 |
Verlag | Fischer TOR |
Erscheinungstermin | 2019-11-27 |
ISBN | 978-3596705030 |
Original Titel | Vicious |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hörbuch |
Gelesen als | Taschenbuch |
Bewertung | Jahreshighlight |
Klappentext
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …
Meine Eindrücke
Die Charaktere
Victor und Eli sind zwei Pole, die einander abstoßen aber auf der anderen Seite auch anziehen. Ihre Geschichte ist tragisch, traurig und voller Rache. Es ist schwierig im Blick zu behalten, auf welcher Seite man steht. Man unterstützt Victor, man stimmt Eli zu. Doch es ist nicht so einfach. Graustufen über Graustufen und moralische Dilemma.
Aber das betrifft nicht nur Victor und Eli, sondern auch Sydney, Serena und Mitch. Sie alle haben Ecken und Kanten, vielleicht überwiegen diese auch. Jedoch sind die Figuren das perfekte Beispiel, wie die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Jeder glaubt er tue das richtige. Wie weit darf man gehen? Ist das, was man tut wirklich das richtige? Kann man alle retten? Es allen recht machen? Wie weit geht Rache? Was ist man bereit dafür zu opfern? Welche Sidekicks sind die besseren?
Wobei - Sidekicks. Niemand ist hier wirklich ein Sidekick. Sydney, Serena und Mitch haben ihren eigenen Willen und folgen Victor bzw. Eli aus freien Stücken. Dabei kommt nie so wirklich das Gefühl auf, das jemand besser ist als der andere. Es gibt Anführer, ja, aber das macht die anderen nicht zu Sidekicks.
Die Welt
Die Welt ist unsere, nur das Superkräfte existieren. Und diese bekommt man nicht bei Geburt, sondern durch eine Nahtoterfahrung. Stirb und komm wieder zurück ins Leben - und du hast Superkräfte. Deine Gefühlen und Gedanken beim Tod bestimmen deine Kräfte.
Nah, ist das nichts?
Wenn man sich die Kräfte so ansieht dann nein, eigentlich nicht. Man kann jeder Kraft etwas positives abgewinnen, sicher, aber natürlich hat alles seine Schattenseiten. Und die werden in Vicious sehr gut beleuchtet.
Der Stil
Vicious hat keine gerade Zeitlinie. Die Kapitel spielen alle in unterschiedlichen Zeiten. Zu Victors und Elis Collegezeiten, in der weiteren Vergangenheit der beiden. In Elis und Victors Zeit dazwischen und natürlich einige Woche vor dem Finale und einige Tage, Stunden davor. Und danach. Alles läuft zu diesem einen Moment. Zeitlich kann man die Geschehnisse einordnen, da jedes Kapitel zeitlich datiert ist, wobei Stunde 0 das Finale darstellt. Für manche könnte das verwirrt sein, ich hatte damit jedoch nie Probleme.
Die Handlung
Victor und Eli sind Collegestudenten mit einer verrückten Idee: Wenn sie sich selbst umbringen und wieder zurück ins Leben holen, erwachen in ihnen übernatürliche Kräfte. Sie werden zu sogenannten EOs. Hinweise haben sie dazu, fehlt nur noch der praktische Versuch.
Bei Eli funktioniert es auf Anhieb, Victors Versuch hingegen stürzt alles in den Abgrund. Sein Leben, Elis. Und so manch andere unschuldige Seele.
Während Eli daraufhin einen Kreuzzug startet und alle EOs vernichten will, sinnt Victor auf Rache. Rache an Eli. Er bricht aus dem Gefängnis aus mit einem Plan, der Eli büßen lassen soll.
Auf dem Weg finden beide, mehr oder weniger, Verbündete. Die Schwestern Sydney und Serena befinden sich auf unterschiedlichen Seiten dieses Krieges und dann wäre da noch Mitch, der ein Mensch ist, der zu gerne unterschätzt wird.
Es beginnt ein Spiel der Kräfte. Wer ist schlauer? Wer ist schneller? Wer hat die besseren Kräfte auf seiner Seite? Und wer denkt darüber hinaus?
Fazit
Vicious ist ein so, so unglaublich gutes Buch. Voller Abgründe die immer tiefer werden. Und dazwischen...dazwischen ist alles. Gut und Böse existieren nicht. Nicht wirklich. Man folgt zwei Hauptfiguren die von Rache zerfressen sind und sieht ihnen dabei zu, wie sie sich selbst und andere in den Abgrund reißen.
Ich liebe dieses Buch.