The Stranger Times: Was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären
Die Stranger Times ist die Zeitung für alles, was eine normale Zeitung nicht abdrucken will. Aliensichtungen? Ein vom Teufel Besessenes Klo? Genau das sind Dinge, die hier abgedruckt werden.
Buchinformationen
Author | C. K. McDonnel |
Übersetzer:in | André Mumot |
Bandnummer | 1 |
Verlag | Eichborn |
Erscheinungstermin | 2021-09-30 |
ISBN | 978-3847900900 |
Original Titel | The Stranger Times |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hardcover, Hörbuch |
Gelesen als | Hardcover |
Bewertung |
Klappentext
Dunkle Kräfte sind am Werk - und The Stranger Times geht ihnen auf den Grund. Die Wochenzeitung ist Großbritanniens erste Adresse für Unerklärtes und Unerklärliches. Zumindest ist das ihre Eigenwerbung ...
Gleich in Hannah Willis' erster Arbeitswoche bei der Zeitung tritt eine Tragödie ein, und The Stranger Times ist gezwungen, tatsächlich investigativen Journalismus zu betreiben. Hannah und ihre Kollegen kommen zu einer schockierenden Erkenntnis: Einige der Geschichten, die sie zuvor selbst als Unsinn abgetan hatten, sind furchtbar real.
Die Handlung kurz erklärt
Als Hannah sich pompös von ihrem reichen Ehemann trennt, muss sie auf einmal von vorn anfangen. Einen Abschluss hat sie nicht und gearbeitet hat sie erst recht noch nie. Durch eine Anzeige wird sie darauf aufmerksam, dass die Stranger Times einen Job offen hat und gerade die richtig Verzweifelten anspricht. Also genau das richtige für Hannah.
Sie wird in ein sehr schräges Team geworfen und merkt schnell, dass nicht nur ihre Kollegen schräg sind, sondern auch die Leute, die die Zeitung lesen.
Aber vielleicht ist nicht alles Blödsinn?
Denn im Verborgenen braut sich etwas zusammen, was zwar schräg, aber total real ist.
Meine Eindrücke
Einstieg & Stil
Was man vielleicht schon von Titel und Klappentext erwartet, wird einem auf den Seiten direkt geliefert. Jede Menge Humor, super schräge Dinge und alles ist einfach ein bisschen drüber, aber trotzdem nachvollziehbar.
Beim Lesen musste ich des öfteren Grinsen und fand Humor und Setting wunderbar kreativ und trocken umgesetzt. Die Erzählstimmen waren super umgesetzt, passen zum allgemeinen Stil aber haben immer etwas, was sie unterschiedlich macht.
Das einzige Manko ist wirklich, dass man vielleicht etwas gelangweilt oder genervt werden kann von dem Buch, wenn man nicht immer in der Stimmung für diesen Stil und Humor ist. So ging es mir teilweise, aber da kann man wirklich nur dazu raten, das Buch kurz wegzulegen und vielleicht später zurückzukommen, wenn man zugänglicher für diese Art von Erzählung ist.
Die Handlung
Während Hannah ihrem ersten Job nachgeht, erlebt sie viele erste Male. Das erste Mal Irren-Tag, das erste mal Irren-Telefon abhören, das erste Redaktionmeeting, die erste Verhaftung …Das alles war ein wirklich cooler Teil des Buchs, weil es einfach Spaß gemacht hat zusammen mit Hannah diese komische Welt zu entdecken und sich die wahnwitzigsten Geschichten anzuhören.
Nebenbei gibt es jede Menge andere Perspektiven und ich dachte mir beim lesen, dass das Buch fast so viele Perspektiven hat wie Kapitel. Aber das hat sich gegen Ende etwas beruhigt und wenn man dann etwas drinnen ist, versteht man auch, warum es so viele Perspektiven gibt und das sie nicht nur irgendwelche wahllose Szenen sind. Das alles macht schon Sinn im Gesamtkontext, auch wenn es am Anfang nicht so wirkt und man hat eher das Gefühl, dass der rote Faden ein Wollknäuel ist.
Die Charaktere
Ein humorvolles Buch wird meistens von seinen Charakteren getragen und das ist in “The Stranger Times” nichts anderes.
Hannahs Leben wird auf den Kopf gestellt und ich glaube jeder hasst diesen Kreislauf von Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Also ja, ich würd den erst besten Job auch annehmen, wenn ich Hannah wäre und gefühlt so gar keine Perspektive hätte. Selbst wenn ich erst später erfahre, was mein Job eigentlich ist und wieviel ich verdiene.
Aber immerhin hat es sich für Hannah gelohnt, denn sie wird in eine überdrehte, aber liebevolle Redaktion aufgenommen, deren unterschiedliche Charaktere man einfach gern haben muss. Selbst zum Ende wächst einem der jähzornige Banecraft ans Herz und das will schon mal was heißen.
Eine große Stärke von C. K. McDonnell ist aber auf jeden Fall, dass einem die Figuren vom Fleck weg sympathisch werden. Selbst die Figuren, die eine einmalige Perspektive haben, muss man einfach gern haben und selbst wenn sie zu den Bösen gehören, kann man doch leichte Sympathiefunken doch nicht unterdrücken. Na ja, bis auf ein paar. Aber hey, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Fazit
“The Stranger Times” ist ein Buch voller Humor, schräger Leute und Geschehnisse mit etwas Magie und Verschwörungstheorien und liebevollen Charakteren. “Found Family” ist das, was mir als erstes zur Zeitung einfällt und mit dem Krimiplot hat das Buch mein Herz komplett erobert. Da konnte ich auch über diskriminierende Slurs hinwegsehen, die hin und wieder fielen – vor allem, weil ihnen immer widersprochen wurde und immer ein Charakter die Slurs als solche eingeordnet hat.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf skurrile Geschehnisse und Humor steht.