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The Seventh Bride

Veröffentlicht am 09/11/2023

Rhea weiß, dass etwas nicht stimmt, als ein Adeliger um ihre Hand anhält. Warum sollte er auch eine Müllerstochter heiraten wollen? Das, was Rhea erwartet, ist mehr als nur absurd und vielleicht auch ein bisschen schaurig.

 

The Seventh Bride

Buchinformationen

AuthorT. Kingfisher
Verlag47North
Erscheinungstermin2015-11-24
ISBN978-1503949751
Original TitelThe Seventh Bride
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hörbuch
Gelesen alsE-Book
Bewertung

Klappentext

Young Rhea is a miller’s daughter of low birth, so she is understandably surprised when a mysterious nobleman, Lord Crevan, shows up on her doorstep and proposes marriage. Since commoners don’t turn down lords―no matter how sinister they may seem―Rhea is forced to agree to the engagement.

Lord Crevan demands that Rhea visit his remote manor before their wedding. Upon arrival, she discovers that not only was her betrothed married six times before, but his previous wives are all imprisoned in his enchanted castle. Determined not to share their same fate, Rhea asserts her desire for freedom. In answer, Lord Crevan gives Rhea a series of magical tasks to complete, with the threat “Come back before dawn, or else I’ll marry you.”

With time running out and each task more dangerous and bizarre than the last, Rhea must use her resourcefulness, compassion, and bravery to rally the other wives and defeat the sorcerer before he binds her to him forever.

Die Handlung kurz erklärt

 

Die blutjunge Rhea lebt und arbeitet bei ihrer Familie in der Mühle. Schnell werden wir in eine magische Welt eingeführt, in der es ganz normal ist, dass es Goblins und andere magische Wesen gibt sowie Hexen, die gegen die bösen Viecher Schutz verkaufen. Und natürlich Magiebegabte, die diese ganz verschieden nutzen.

Rhea führt ein einfaches Leben, kämpft gegen Schwäne, die ihr Mittagessen klauen wollen und hätte niemals gedacht, dass man sie schon so früh verheiraten würde. Und dann auch noch an Lord Crevan. Und so zuwider Rhea die ganze Sache ist, so lehnt man einen Heiratsantrag  von einem Lord nicht einfach konsequenzenlos ab.

Und gerade diese möglichen Konsequenzen – das Rheas Familie die Mühle und damit ihre Lebensgrundlage verliert – begleiten Rhea durch ihr kleines Abenteuer, dass sie über eine magische Straße zu einem Herrenhaus führt, das wohl kaum schon immer da gewesen sein kann. Sie erfüllt skurrile Aufgaben mit ihrem Igel an der Seite, lernt Lord Crevans andere Frauen kennen und kommt so langsam dem Geheimnis, dass Lord Crevan und das Haus umgibt, auf die Spur.

 

Meine Eindrücke

 

Einstieg & Stil

 

Von Anfang an wird der Ton des Buches gesetzt. Der Humor verleiht dem Buch eine bestimmte Dynamik, gepaart mit all den absurden Sachen, die so passieren, ergibt sich eine leichte Lektüre, die sich gut weglesen lässt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte selten aufhören, wenn ich erstmal angefangen habe. Die Dynamik zieht einen einfach rein und lässt auch nicht mehr los. Immer mehr Fragen tun sich auf, auf deren Antworten man warten muss.

Spannend ist tatsächlich, dass das Buch mit knapp ~230 Seiten recht kurz ist und recht viel erzählt. Dementsprechend schnell ist das Pacing und auch wenn es etwas dauert, bis sich Rhea schließlich zu ihrem Verlobten aufmacht, geht dann alles recht schnell.

Und trotzdem bleibt hin und wieder Zeit für innere Monologe die sich etwas ziehen und die ich gedanklich manchmal geskipped habe. Was für die Buchlänge wahrscheinlich das faszinierendste ist.

 

Handlung & Charaktere

 

Rhea als Charakter ist grundsätzlich sehr konsequent geschrieben, was ich sehr mochte. Sie hat klare Prinzipien und an diesen hält sie auch fest, egal was um sie herum passiert. Leider ist sie in der Handlung selbst sehr passiv, die Lösungen für die Aufgaben und Probleme bestehen meistens darin, dass andere ihr helfen. Und auch zum Schluss ist es dem beherzten Eingreifen einer anderen Figur zu verdanken, dass Rhea den letzten Schritt geht. Das dämpft das Erlebnis etwas, auch wenn es auch irgendwo unrealistisch wäre, wenn sich Rhea allein aus jeder Situation befreit. Zusätzlich versucht sie es immerhin teilweise selbst aktiv zu werden, aber ja, die Passivität war ein negativer Punkt an diesem Punkt.

 

Am sympathischsten von den anderen Charakteren ist wahrscheinlich der Igel. Den hab ich sehr geliebt und allein für diesen coolen Animal Companion lohnt sich das Buch zu lesen!

Rheas Familie selbst bleibt eher eine Randerscheinung, was einerseits schade aber auch gut ist. Anders sieht es mit den anderen Ehefrauen von Crevan aus, insbesondere Maria. Sie fand ich von den unterstützenden Charakteren am stärksten und interessantesten.

 

“The Seventh Bride” ist eine Neuerzählung des Blaubart-Märchens in etwas weniger blutig, mit etwas mehr Magie und Schauergestalten, weicht aber gerade gegen Ende stark von der Vorlage ab.

Persönlich kenn ich das Märchen nicht, deswegen kann ich nicht bewerten, wie das Retelling im Bezug zum Original ist. Mir hat die Handlung durchaus Spaß gemacht und gerade der Humor hat selbst sehr viel getragen und für mich wunderbar dazu gemacht.

 

Gruselig fand ich das Buch nicht so wirklich, was aber auch daran liegt, dass wenig mit dem “Unbekannten” gespielt wird, was für mich der Knackpunkt fürs Gruseln ist. Trotzdem gibt es einige Elemente, die für andere durchaus für Horror-Feeling sorgen können. Wobei auch hier wieder: Ich hab das Gefühl, dass der Humor das ganze abgeschwächt hat, weswegen ich persönlich sagen würde: Halb so schlimm.

 

Fazit

 

Mir hat “The Seventh Bride” sehr viel Spaß gemacht. Ich mochte die Dynamik, den Humor und fand spannend, was so passiert und wie es ausgehen könnte. Das Ende selbst war etwas ernüchternd, trotzdem bleibt mein allgemeiner Leseeindruck sehr positiv.

Allgemein war das Buch für mich eher ein kurzes Vergnügen für Zwischendurch, aber das muss nichts negatives sein. Ich finde es tatsächlich eher erfrischend, wie kurz das Buch gehalten wurde. Es fühlt sich nicht gestreckt an, bis auf das Ende auch nicht gehetzt. Also eigentlich genau richtig.

Achso, und natürlich ganz viel Igelliebe!