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Nicolas Schäfer Reihe

Shepard of Sins

Veröffentlicht am 28/08/2023

In “Shepard of Sins” folgen wir Nicolas, Salvatrice, Bren und hyperaktiven Dobermannwandler-Drillingen auf ihrem Weg, eine Verschwörung aufzudecken. Denn nichts ist im Europa der neuen Weltordnung so, wie es scheint. Zwischen mythischen Wesen und Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten versteckt sich eine Megacity mit Neonlichtern, Wolkenkratzern die bis sonst wohin reichen und lebende Gebäude.

Shepard of Sins

Buchinformationen

AuthorMartin Gancarczyk
Bandnummer1
VerlagSelfpublishing
Erscheinungstermin2021-12-15
ISBN978-3985950928
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hörbuch
Gelesen alsE-Book
Bewertung

Klappentext

Mein Name ist Nicolas Schäfer,

und ich fresse die Sünden von Verbrechern.

Klingt absurd?

Du hast ja keine Ahnung, das ist noch gar nichts.

 

Auf der To-Do-List der nächsten zwei Wochen steht:

- Mächtig düsteren Komplott aufdecken, der Europa zerstören könnte

- Bren, den Vater meines Sohns, der mich nach einem One-Night-Stand geghostet hat, nicht umbringen

- Falls ich Bren, den Kronprinzen der königlichen Fae, doch töte, dann falsche Pässe besorgen und auswandern. Alaska klingt gut.

- Einen unmöglichen Einbruch durchführen

- Meine beste Freundin, eine Waffen liebende Sirene, davon abhalten, verschiedene Gebäude mit einer Panzerfaust hochzujagen

- Auf vier Kinder aufpassen: eines davon mein dreijähriger Sohn. Die anderen meine besten Freunde in Form von drei Dobermannwandlern, denen Chaos magisch folgt

- Ach: und nicht sterben.

Ja, nicht sterben wäre auch gut.

Meine Eindrücke

Die Charaktere

 

Nicolas ist als Schäfer der Sünden eines der mächtigsten Wesen auf der Erde. Er kann Menschen ihre Erinnerungen, ihre Sünden, stehlen um sie nachts im Traum zu durchleben und an Informationen zu gelangen. Das Problem dabei ist, dass er dabei von alptraumhaften Monstern gejagt wird, was ihm die Arbeit ungemein erschwert. So richtig unbequem wird es jedoch erst, als sich Nics Träume anfangen, zu verändern.

 

Auch sonst ist viel los bei den Figuren, denn sie sind ein großer, bunter Haufen die nicht immer miteinander klar kommen. Durch die große Anzahl an wichtigen und weniger wichtigen Figuren, ist es teilweise schwierig, Schritt zu halten. Das Figuren hin und wieder auf einmal was anderes tun oder sich an einer anderen Position befinden als vorher im Text erwähnt, hilft auch nicht dabei, dass man den Überblick behält. Aber mit fortschreiten der Geschichte gewöhnt man sich an den großen Cast und kann sich irgendwann einfach zurücklehnen und die Interaktionen genießen. Denn die Dynamiken zwischen den Charakteren sind das, was mir am meisten in “Shepard of Sins” Spaß gemacht hat. Ihnen einfach zuzuhören, wie sie sich zanken, ärgern und lieb haben.

 

Die Handlung

 

Zusammen mit seiner selbstgewählten Familie muss Nic einigen Geheimnissen nachgehen, die sich um seine Person gesponnen haben. Irgendwas ist faul in Hamburg und ganz Europa und irgendwie hat das mit Nics Vergangenheit zutun, von der er anscheinend selbst nicht genug weiß. Und nebenbei planen sie dann auch noch einen Einbruch in das best gesichertste Gebäude der Welt. Das kann ja nur schiefgehen, oder?

 

Nicht nur der Cast des Buches ist groß, sondern auch die Handlung und das, was sich darunter versteckt. Es gibt immer mehr Informationen die einen immer näher zur Wahrheit bringen. Überraschenderweise läuft alles sehr glatt, was man bei dem Chaostrupp fast nicht erwarten würde und zugegeben, ich fand es tatsächlich sehr ungewohnt, wie leicht alles scheint. Auch wenn Nic mir für das “leicht” wahrscheinlich eins überbraten würde.

Tatsächlich lässt sich einfach leicht vergessen, dass die Truppe alles in allem doch sehr mächtig und kompetent in dem ist, was sie tut.

Ansonsten fand ich es schade, dass teilweise interessant klingende Aktionen und Vorkommnisse nicht ausgeschrieben, sondern nur erwähnt wurden. Das betrifft vor allem einige Geschehnisse, die in anderen Büchern vielleicht sogar Schlüsselszenen gewesen wären. Das war teilweise doch irritierend aber es wäre wahrscheinlich irgendwann zuviel geworden.

 

Shepard of Sins und Cold Blooded

 

Ich kann nicht anders als “Shepard of Sins” und “Cold Blooded” zu vergleichen. Gleicher Autor, gleiche Welt, ähnliche Tropes und doch etwas vollkommen anderes.

 

“Shepard of Sins” ist genauso wie “Cold Blooded” sehr humorvoll geschrieben, mit etwas Slapstick und stumpfen Witzen. Anders als in “Cold Blooded” konnte mich der Humor jedoch sehr, sehr viel mehr überzeugen und mitnehmen. Ich hatte großen Spaß beim lesen und hin und wieder regt die Geschichte auch zu Kopfkino und “eigenen” Witzen an.

Was ich persönlich etwas schade fand, war das ähnliche Tropes wie in “Cold Blooded” genutzt wurden, wodurch sich beispielsweise die Liebesgeschichte so angefühlt hat, als wäre sie “das Gleiche in grün”.

Auch die Übermächtigkeit von Nic und Grayson sind starke Ähnlichkeiten, auch wenn ich es in Nics Fall tatsächlich unterhaltsamer und nachvollziehbarer aufbereitet fand.

 

Zwar spielt “Shepard of Sins” chronologisch vor “Cold Blooded”, auf einem anderen Kontinent und ist unabhängig lesbar, doch ich würde stark empfehlen “Cold Blooded” vorher zu lesen. Das gibt einem meiner Meinung nach einfach mehr Kontext zu den verschiedenen Wesen und gewissen Einrichtungen, zusätzlich tauchen auch Figuren von “Cold Blooded” in “Shepard of Sins” auf und gefühlsmäßig ist man von den ganzen Figuren nicht so erschlagen, wenn man zumindest ein paar vorher kennt. Und man könnte vielleicht ein bisschen gespoilert werden, wenn man “Shepard of Sins” als erstes liest.

 

Fazit

 

Es fiel mir schwer zu „Shepard of Sins“ eine Rezension zu verfassen. Mir hat das Buch gefallen, es hat mir Spaß gemacht. Aber trotzdem ist das Konzept sehr speziell und sicher nicht für jeden was, Mensch muss sich darauf einlassen können, damit die Geschichte ihr Potenzial entfalten kann. Aber wenn man das schafft, dann hat man einige unterhaltsame Lesestunden vor sich.