Sanguen Daemonis
"Sanguen Daemonis" erzählt eine Geschichte voller Blut und Gewalt, Geschwisterliebe, Freundschaft, Vertrauen und der Liebe, für die man die größten Qualen erleidet.
Buchinformationen
Author | Anna Zabini |
Verlag | Ohneohren Verlag |
Erscheinungstermin | 2020-11-01 |
ISBN | 978-3903296268 |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch |
Gelesen als | Taschenbuch |
Bewertung |
Klappentext
„Es war das Ende.“
Die Sonne versinkt in der Donau.
Eine Stadt, vier schlagende Herzen.
Nesrin ist wach, aus Liebe zu Shanna,
auf der Suche nach Wahrheit.
Nikola ist wach, vor Kälte,
in den Armen von Sivan.
Es ist dunkel.
Dämonen wittern Blut, in dem Wien zu ertrinken droht.
Das Schauspiel beginnt.
Meine Eindrücke
Die Charaktere
Sanguen Daemonis setzt den Fokus auf die Figuren und das mit sehr viel Können. Wir erleben die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, wobei Sivan, Nikola, Shanna und Nesrin am häufigsten erzählen.
Ich möchte auch gar nicht zu viel über die vier und die anderen, liebenswerten Nebenfiguren erzählen. Sanguen Daemonis ist ein Erlebnis, auf das man sich einlassen muss und es macht nur halb so viel Spaß, wenn man bereits mit Vorwissen an die Sache rangeht.
Auf jeden Fall erzählt Sanguen Daemonis eine Geschichte voller Liebe, ein bisschen Verrat und vor allem Fürsorge. Manchmal ist der Umgang der Figuren miteinander toxisch, aber gerade Sivan und Nikola sind einfach nur liebenswert. Sie sind füreinander da, unterstützen sich und der gesamte Umgang miteinander ist von Respekt und Akzeptanz geprägt. Natürlich gibt es immer Fehltritte und man kann bestimmt darüber diskutieren, ob diese Abhängigkeit voneinander noch gesund ist aber hey, irgendwo muss man ja ansetzen, damit es den Lesenden weh tut.
Die Handlung
Die Welt wird heimgesucht von sogenannten Dämonen, die aus einer anderen Dimension stammen und Menschen besetzen, ohne deren Wirtskörper sie nicht überleben könnten. Als Besessene richten sie teilweise großen Schaden oder gar Massaker an.
Durch Kampf gegen die Dämonen zeichnen sich nun drei Klassen ab – Auserwählte, die mit einem Dämon in Symbiose leben, Unantastbare, die von Dämonen nicht besetzt werden können und ganz normalen Menschen. Natürlich kann man sich denken, wer hier ganz oben steht und wer am wenigsten Rechte hat. Ausgangssperren und Gewalt prägen die Gesellschaft und da wäre es doch unrealistisch, wenn niemand rebelliert.
Wir erleben den Großteil der Geschichte aus der Sicht der privilegierten Schicht, auch wenn es hier und da Gegenströmungen gibt. Darüber hinaus zeichnet sich nur im Hintergrund eine übergreifende Handlung ab. Im Vordergrund stehen die Beziehungen zwischen Sivan und Nikola, Shanna und Nesrin und auch Sivan und Shanna. Man muss schon deutlich aufpassen um zu erahnen, wie alles zusammenhängt und worauf es hinauslaufen könnte. Manches hat auch viel Interpretationsspielraum, weil es nie explizit aufgeklärt wird. Am Ende fiel aber alles wunderbar ineinander, sodass ich gedacht hab “Natürlich, das macht alles total Sinn.”.
Erzählstil
Erzählt wird Sanguen Daemonis nicht linear. Bedeutet, wir springen munter durch die Jahre und haben teilweise sehr große Zeitsprünge drinnen. Wir beginnen auch nicht chronologisch in einer Situation, sondern fangen mal mit dem Nachspiel oder kurz vor/nach dem Desaster an. Zwar wird über jedem Kapitel beschrieben, wann und wo wir uns befinden, man muss trotzdem aktiv mitdenken und manchmal auch zur Kapitelübersicht blättern um alles richtig einzuordnen. Gerade das war aber für mich ein großer Reiz an dem Buch.
Fazit
Auf Sanguen Daemonis muss man sich einlassen können. Aber wenn man das kann, dann erwartet eine eine Geschichte, die das eigene Herz mehrmals durch den Fleischwolf dreht. Ich bin selten bei Büchern wirklich so invested aber Sanguen Daemonis hat mich einfach abgeholt und vollkommen mitgerissen.
Hinzu kommt noch der Aspekt, dass man aktiv mitdenken und aufpassen muss und sich nicht einfach berieseln lassen kann, der mir sehr viel Spaß gemacht hat.