Payback's a Witch
Emmy hatte mit Thistle Grove eigentlich abgeschlossen, genauso mit der Magie und ihrem alten Leben. Als sie jedoch wegen einem magischen Turnier zurückkehrt, holen alte Gefühle sie wieder ein.
Buchinformationen
Author | Lana Harper |
Übersetzer:in | Karen Gerwig |
Verlag | Piper |
Erscheinungstermin | 2023-06-01 |
ISBN | 978-3492705356 |
Original Titel | Payback's a Witch |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch |
Gelesen als | E-Book |
Bewertung |
Klappentext
Emmy Harlow liebt ihr Leben in Chicago. Als sie jedoch als Schiedsrichterin für einen traditionellen Wettkampf zwischen den ältesten Hexenfamilien in ihrer Heimatstadt Thistle Grove ausgewählt wird, muss sie der Familienpflicht nachkommen und in die magische Kleinstadt zurückkehren, die sie aus guten Gründen hinter sich gelassen hat. Diese Gründe bestehen größtenteils aus ihrer komplizierten Großfamilie – und ein klein wenig aus Gareth Blackmoor, dem gut aussehenden Erben einer mächtigen Hexenfamilie, der Emmy vor Jahren das Herz gebrochen hat. Als Emmy erfährt, dass Gareth in ihrer Abwesenheit auch ihre beste Freundin Linden und die undurchschaubare Talia belogen und sitzen gelassen hat, schmieden die drei jungen Frauen einen Plan, um sich an Gareth zu rächen – und den magischen Wettkampf zu gewinnen.
Die Handlung kurz erklärt
Emmy hat bereits vor Jahren der Magie und ihrer Heimatstadt Thistle Grove den Rücken gekehrt. Sie will etwas eigenes, normales für sich schaffen.
Trotzdem entschließt sie sich als Schiedsrichterin im magischen Turnier anzutreten. Das Turnier bestimmt, welcher Gründerfamilie die Magie in der nächsten Generation besonders zugetan ist. Bis auf einmal haben immer die Blackmoores gewonnen und mittlerweile bedeutet das, dass die Existenzgrundlage von zwei anderen Familien bedroht ist.
Doch der Grund, warum Emmy sich mit den zwei anderen Familien zusammen tut und dafür sorgen will, dass die Blackmoores nicht schon wieder gewinnen, ist viel trivialer.
Denn der Erbe Gareth Blackmoore hat Emmy vor Jahren das Herz gebrochen und wäre das nicht Grund genug für Rache, hat ers mit Emmys bester Freundin ebenso gemacht sowie mit der Erbin der 4. Familie, Talia.
Aber das Turnier ist nur halb so wichtig in Anbetracht dessen, dass zwischen Emmy und Talia von Beginn an die Funken sprühen und eine kleine Liebelei hat noch niemanden geschadet, oder?
Meine Eindrücke
Handlung & Stil
Als ich mir “Payback’s a Witch” gekauft habe, hatte ich mich eigentlich auf eine nette, kleine und cozy Fantasygeschichte gefreut. Was ich bekommen habe, war irgendwie das genaue Gegenteil. Ich hatte spätestens, nachdem Talia die Bühne betreten hat, überhaupt keinen Spaß mehr an der Geschichte. Es war von Anfang an klar, worauf das zwischen Emmy und Talia hinauslaufen wird, wieso sonst sollte man Talia dermaßen übersexualisieren? Es war einfach super anstrengend zu lesen, wie Emmy die ganze Zeit Talia nachsabbert und dabei die Scheuklappen allem anderen gegenüber aufsetzt. Und wäre das nicht schlimm genug, fand ich die Wortwahlen sehr … unglücklich. Um es nett auszudrücken. Sei es die sexy Lufthexe oder der rohe Fisch, der auf einmal Erotik pur ist, es war einfach super unangenehm zu lesen.
Schade fand ich vor allem, dass die gesamte Beziehung zwischen Emmy und Talia ziemlich … oberflächlich ist. Ich verstehe ja, dass körperliche Attribute für Menschen wichtig sind, aber wenn ich schon eine Romanze lese, wäre es schön, wenn man sich von der Sexualisierung der Halsbeuge löst und vielleicht mal darüber schwärmt, wie toll Charakterzug XY ist. Ist das wirklich zu viel verlangt?
Der Rest der Handlung ist ziemlich … mau. Das Turnier und das Bündnis sind nichts weiter als ein Plot Device um Emmy und Talia zusammenzubringen. Am Anfang kommt das Turnier kurz vor, dann lässt man es links liegen, bis man sich auf den letzten 100 Seiten erinnert: Oh, da war ja was … Auch die eigentliche Motivation, die Rache an Gareth und das schubsen der Blackmoors vom Thron ist auch eher Nebensache und wird nur hin und wieder mal erwähnt.
Und das ist alles nicht schlimm, das Buch kann gerne eine Romanze sein, ABER: Dann schreibt das auch in den Klappentext. Warum teasert man dort etwas an, was nur eine Nebelrolle ist? Ich hätte mir das Buch niemals gekauft, wenn ich gewusst hätte, dass es hier eigentlich nur um Emmy und Talia geht.
Die Charaktere & das Drama
Der Eindruck, den die Figuren hinterlassen, ist genauso negativ, wie die Handlung des Buchs. Mir war niemand sympathisch, ich war allen voran von Emmy genervt und ich fand das Verhalten von allen eher super kindisch. Man merkt nicht, dass hier alle Ende zwanzig/Anfang dreißig sind sondern hat eher das Gefühl, ein Jugendbuch mit 16-18 jährigen zu lesen.
Das schlimmste war aber denke ich dieses ganze aufgeblasene Drama um Gareth. Gareth kommt nur in wievielen Szenen außerhalb des Turniers vor? 2 oder 3? Und das Turnier kann man nicht wirklich mitzählen, weil er da auch nur eine Randfigur ist, die man besiegen muss (und als Leser nicht mögen soll).
Das Ding ist halt, dass das alles daher kommt, dass Gareth in der Highschool mit Emmy einen Sommer lang zusammen war (heimlich) und dann mit ihr Schluss gemacht hat. Er war dabei vielleicht nicht super nett und hat in eine offene Wunde gestochen aber er hat trotzdem einfach nur Schluss gemacht. Mehr nicht. Das passiert. Aber Emmy kann damit einfach so gar nicht umgehen, was dazu führt, dass sie 9 Jahre später noch immer angepisst auf Gareth ist und keine anderen Beziehungen eingehen konnte. Und ganz ehrlich, hier ist nicht Gareth das Problem, sondern eindeutig Emmy, die 9 Jahre braucht um sich damit auseinander zu setzen und nie damit abgeschlossen hat.
Aber hey, Gareth hat ja nicht nur Emmy verletzt, sondern auch Lin und Talia. Und hier wirds lustig, denn meiner Meinung nach ist Lin die einzige, die das Recht hat, sauer auf Gareth zu sein. Sie war mit Gareth in einer Beziehung. Talia und Gareth hatten nur eine lockere Bettgeschichte ohne große Verpflichtungen. Das sagt Talia selbst. Talia sagt aber auch, dass sie ANGENOMMEN hat, dass das exklusiver wäre. Ja, Talia, dann kommunizier das doch und mach nicht Gareth für deine Interpretationen verantwortlich?
Auf jeden Fall betrügt Gareth Lin mit Talia und das ist es dann auch. Talia trifft das vor allem hart, weil sie frisch aus einer anderen Beziehung ist, die nicht schön geendet hat.
Und auch hier wird Gareth für ein Problem der Hauptfiguren verantwortlich gemacht.
Gareth ist vielleicht kein toller und netter Mensch und ein Weiberheld (was man alles auch nicht wirklich im Buch sieht weil … er ja nicht wirklich vorkommt) aber dass er dafür verantwortlich gemacht wird, dass die Hauptfiguren Emmy und Talia Probleme haben, ist halt bullshit.
Wie gesagt, Lin ist hier die einzige die nicht viel Luft um nichts macht. Lustig ist dann vor allem, dass Emmy Lin am Anfang “shamed”, weil sie als beste Freundin was mit Emmys Ex angefangen hat. Wow. Just wow.
Fazit
Ja, Satz mit X das war wohl nix.
Ich weiß nicht, was ich mir von diesem Buch erwartet habe, aber auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich nach allen Regeln der Kunst enttäuscht wurde. Es gibt selten Bücher, bei denen ich einen Kauf so bereue wie bei “Payback’s a Witch”.