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Night of Lies

Veröffentlicht am 23/01/2024

Ein Elite Internat, in dem es vor Geheimnissen wimmelt. Und eine Freundesgruppe, die mehr verschweigt, als man auf den ersten Blick glaubt.

 

Night of Lies

Buchinformationen

AuthorHanna Bergmann
VerlagMoon Notes
Erscheinungstermin2022-09-13
ISBN978-3-96976-005-5
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hörbuch
Gelesen alsE-Book
Bewertung

Klappentext

Als die 17-jährige Leah von ihrer Mutter auf das Eliteinternat Elm Castle in den Wäldern North Carolinas verbannt wird, merkt sie schnell, dass dort etwas nicht stimmt. Ihre Mitbewohnerin Carter bedroht sie, und im Wald stößt sie auf einen blutverschmierten und scheinbar verwirrten Jungen. Außer Reese, die sich ihrer annimmt, und dem charmanten Jasper scheinen auf Elm Castle alle ziemlich durcheinander zu sein, seit vor zwei Jahren ein Mädchen spurlos verschwand. Leah beginnt zu ermitteln und entdeckt ein Geheimnis nach dem anderen …

Die Handlung kurz erklärt

 

Nachdem Leah etwas zu sehr abgerutscht ist, bugsiert ihre Mutter sie auf ein Elite Internat. Leah ist darüber natürlich alles andere als begeistert und will eigentlich direkt wieder weg.

Es hilft auch nicht, dass ihre neue Mitbewohnerin Leah direkt bedroht und ein psychisch kranker Junge sie im Wald “angreift”.

Aber alle schlimmen Dinge haben auch gutes, so lernt Leah ihr Ebenbild Reese, den sympathischen Jasper und deren gemeinsame Clique kennen.

Während Reese und Leah zu besten Freundinnen werden und Leah mit Jaspar anbandelt, gibts innerhalb der Clique jede Menge (Liebes)drama.

Und immer wieder stößt Leah auf den Fall eines Mädchens, das eines Nachts aus dem Zimmer des Internats verschwand. Und nicht nur der psychisch kranke Junge und Leahs verhasste Mitbewohnerin scheinen etwas mit dem Fall zu tun zu haben, sondern auch ihre neu gewonnenen Freunde stecken tiefer drinnen, als es auf den ersten Blick scheint.

 

Meine Eindrücke

 

Einstieg & Handlung

 

Wir steigen ein, als Leah gerade aufs Internat kommt und ihre ersten Gespräche mit Schulleitung & Co hat. Und ey … Gerade am Anfang war Leah für mich schwer ertragbar, weil sie einfach so ne nervige Bratze war. Sie benimmt sich einfach wie die Axt im Walde und feindet direkt die erste andere Schülerin an, die ihr begegnet. 

Dementsprechend war es super anstrengend für mich, da durchzuhalten. Es hat auch nicht geholfen, dass der Mystery-Aspekt Großteils nur eine Nebensache war und nur zwischendurch immer mal wieder aufgegriffen wurde. Das Verhalten war auch oft einfach nicht nachvollziehbar. Da begegnet Leah einem bedrohlichen Jungen im Wald und erfährt später, dass der Bruder/Cousin vermisst wird. Natürlich kombiniert sie dann 1A und ist sich ohne Aussehensbeschreibungen oder ähnliches sicher: Sie ist ganz bestimmt der gesuchten Person begegnet! Und niemand checkt das gegen, egal ob man Leah glaubt oder nicht. Dabei wäre es so einfach zu überprüfen gewesen und dieses Drama mit der Schulleitung, die ihr unterstellt, nur was zu erfinden wäre kein Thema mehr gewesen … aber nein, pff, das hätte ja das Framing nicht unterstützt.

 

Positiv war, dass die Romance auch eher eine Nebensache war, kurz Raum bekommen hat und dann war auch gut. Fand ich super.

Wenn der Mystery-Teil ins Rollen kommt, macht der auch richtig Spaß. Ich fands wirklich gut gemacht und hab gerne mitgerätselt. Das Haupträtsel um das verschwundene Mädchen hat das Buch logischerweise stark getragen. Deswegen fand ichs doppelt schade, dass dieser Teil immer wieder aus dem Fokus gerückt wurde.

Nicht gut aufgebaut fand ich um ehrlich zu sein, die Sache mit Leah und Reese, sprich ihr sehr ähnliches Aussehen. Da hat die Auflösung so überhaupt nicht gepasst und kam eher aus dem Nichts.

 

Der “Showdown”, nenn ich es mal, war ziemlich gestreckt und hat dann irgendwann komplett die Spannung verloren. Wenn zum dritten Mal angesetzt wird um jemanden umzubringen und dann wieder was dazwischen kommt, ist halt irgendwann die Luft raus. Fand ich sehr schade.

 

Die Charaktere

 

Es mag jetzt niemanden wundern, aber da wir es hier mit Teenagern zutun haben, wird der Geduldsfaden sehr auf die Probe gestellt. Ich muss leider sagen, dass ich keinen der Charaktere wirklich mochte, sondern ich eher das Gefühl hatte, wer ist gerade aushaltbar und wer nicht. Das fand ich schade, weil ein paar Charaktere doch Potenzial gehabt hätten. Aber so wirklich konnte der Funke nicht überspringen, bei niemandem.

Wobei ich sagen muss, dass ich die Gruppendynamiken der Clique sehr realistisch fand und gerade die Liebesdramen mich sehr an meine Clique aus der Jugend erinnert haben.

 

Positiv muss ich dennoch anrechnen, dass Leah sehr kommunikativ ist und Konflikte lösen möchte, indem sie sie anspricht. Das fand ich eine erfrischende Abwechslung und im Vergleich zum Rest der Charaktere ein sehr angenehmes und erwachsenes Verhalten.

Ihre Art war teilweise vielleicht etwas provokant, aber jeder muss mal lernen. Leah hat sich hinten raus auch allgemein gebessert und wurde eine angenehme Protagonistin. Am Anfang hätte ich sie ja am liebsten aus dem Fenster geworfen.

 

Was ich dem Buch jedoch sehr negativ anlaste, ist die Stigmatisierung von psychischen Problemen und Krankheiten. Gerade am Anfang fand ich es echt unschön, wie sorglos einfach Phrasen wie “du bist doch krank” etc. in sehr negativen “Tonfällen” rausgehauen wurden. Gerade weil ein Charakter ja tatsächlich psychische Probleme hatte und später auch in ärztliche Behandlung kommt. Das löst sich Gott sei Dank auf, ich fands aber gerade für den Einstieg sehr unschön. 

 

Fazit

 

Ja, was kann ich abschließend sagen? Ich fand “Night of Lies” ein solides Buch, gerade wenn man Jugendthriller/-mysterys auf Internaten mag. Ich mag das sehr und hatte dann auch Spaß an dem Buch. Der Mystery-Part war wirklich die Stärke des Buchs und ich würde mir gerade deswegen weitere Bücher der Autorin kaufen, wenn wir in dieser Nische bleiben.