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Never Coming Home

Veröffentlicht am 26/10/2023

Influencer landen auf einer einsamen Insel und sterben wie die Fliegen. Was wie “7 vs Wild gone wrong” klingt, entpuppt sich als Thriller, in dem 10 Social Media Stars unter dem Vorwand einer Marketingkampagne eines Luxusresorts auf eine Insel gelockt werden, um sich ihrem dunkelsten Geheimnis zu stellen. Anders als bei 7 vs Wild, sterben hier aber wirklich Menschen.

Never Coming Home

Buchinformationen

AuthorKate Williams
Übersetzer:inBettina Münch
VerlagRowohlt
Erscheinungstermin2023-08-15
ISBN978-3499012532
Original TitelNever Coming Home
Erschienen alsE-Book, Hardcover, Hörbuch
Gelesen alsE-Book
Bewertung

Klappentext

Jeder kennt Unknown Island – es ist das exklusivste Reiseziel der Welt. Weiße Sandstrände, türkisfarbenes Meer, Luxusunterkünfte … Nur geladene Gäste dürfen kommen und niemand über einundzwanzig. Plus: Es ist absolut kostenlos. Wer würde also nicht hinwollen? Über eine virale Kampagne werden die Türen des Resorts zum ersten Mal und exklusiv für zehn ausgewählte Influencer:innen geöffnet. Jeder kennt sie: Da ist die Gamerin, die Beauty-Bloggerin, das Rich Girl, der Superstar, der Nachwuchspolitiker, die Umweltaktivistin, der DJ, die CEO, der Sternekoch und der Sportler.
Was sie nicht wissen: Sie wurden nicht wegen ihrer Followerzahlen auf die Insel eingeladen. Jede:r von ihnen hütet ein tödliches Geheimnis, und es scheint, als hätte jemand entschieden, dass die Zeit der Rache gekommen ist. Unknown Island ist kein Urlaub, es ist eine Falle. Und es sieht alles danach aus, als würden diese zehn trotz all ihres Einflusses nie wieder nach Hause zurückkehren ...

Die Handlung kurz erklärt

 

Die 10 Influencer*innen stammen aus den verschiedensten Hintergründen und Bereichen. Auch ihre Followerschaft ist unterschiedlich groß. Während einige finden, sie sind gut ausgewählt, fragen sich andere eher, wer die Leute sind.

Das ist aber alles nicht mehr wichtig, als sie auf der Insel ankommen und das Luxusresort eher einer halbfertigen Bruchbude gleicht. Aber hey, ist ja ein Soft Opening, klar, dass da noch ein paar Macken sind! Völlig egal das da noch Kabel aus den Wänden stehen oder ne Schlange im Pool chillt.

Die meisten sind sich einig – sie wollen weg von hier. Bei einem aufziehenden Sturm aber gar nicht so einfach, vor allem wenn man alleine ist und “abgelegen” wirklich “abgelegen” heißt. Und dann kippt auch noch die erste Person beim Frühstück tot um …

 

Meine Eindrücke

 

Einstieg & Handlung

 

Wir steigen in die erste Perspektive ein und befinden uns gerade kurz vor der letzten Etappe zur Insel. Hier lernen wir nicht nur die erste Protagonistin näher kennen, sondern werden auch in das Konzept von Unknown Island eingeführt und was diese 10 unterschiedlichen Menschen dazu bewegt, eine Woche auf einer einsamen Insel zu verbringen.

Und nach ein paar Perspektivenwechseln sind wir auch schon auf der Insel, die einzigen zwei Angestellten reisen ab und die Jugendlichen sind sich selbst überlassen.

 

Obwohl ja bereits der Klappentext von “Never Coming Home” deutlich sagt: Hey, ich bin ein Thriller und hier sterben Menschen, war ich dann doch überrascht, wie schnell der Bodycount hochgeschossen ist. Ich fand das Tempo, das an den Tag gelegt wurde, super gut, auch wenn es dann teilweise doch etwas zu schnell gewirkt hat. Aber sobald wir auf 6 runter sind, verlangsamt sich das Tempo ungemein. Denn die kopflosen Hühnchen haben endlich gecheckt, dass alleine rumlaufen vielleicht nicht die beste Idee ist. Und dann hocken sie erstmal einige Zeit aufeinander und es passiert nichts. Auch wenn sich das wie eine Ewigkeit angefühlt hat, wird dann doch schnell wieder das Tempo angezogen und es sterben fröhlich weiter Menschen.

 

Es war teilweise super schwer mitzuhalten und alle Hinweise und Andeutungen aus dem Text zu holen. Da ich nach beenden des Buches noch ein bisschen gebacktrackt habe, ist es wirklich schlimm, wie viele eindeutige Hinweise ich übersehen hab. Aber klar, wenn mans weiß, fällt es einem eher auf.

Ich hatte dann auch noch das Problem, dass ich ewig was falsches geglaubt hab und dadurch überhaupt nicht auf Hinweise geachtet hab. Das hat dazu geführt, dass das Buch für mich echt unmöglich war, vorher zu sehen. Und ja, das war ein bisschen frustrierend und ich wurde mehr als einmal ungeduldig und wollte einfach Charakter zentrierte Szenen überspringen, um schneller an die Auflösung zu kommen.

Aber das ist auch irgendwie der Reiz von Thrillern, oder? Und wenn man sich nicht wie ich am Anfang auf das völlig Falsche einschießt, ist das Ende bestimmt auch befriedigender.

 

Die Charaktere

 

Unsere 10 Protagonisten sind sehr unterschiedlich und kommen aus verschiedenen Hintergründen. Die einen sind unausstehlich, die anderen halbwegs sympathisch und andere sind irgendwas dazwischen. 

Es ist etwas anstrengend, dass jeder von ihnen eine Perspektive in diesem Buch bekommt und man sich somit auch die Gedanken von den richtig unsympathischen Figuren geben muss. Aus Storytelling Gründen ist das natürlich notwendig, aber auf 1-2 Perspektiven hätte ich liebend gerne verzichtet.

 

Was spannend ist, ist, wie unterschiedlich die Figuren mit sich selbst, ihren Social Media Accounts und Followern umgehen. Die einen sind wohl das, was man abgehoben bezeichnen kann, die anderen eher bodenständig und wollen vor allem einfach das nutzen, was sie aufgebaut haben, um ihrer eigentlichen Leidenschaft nachzugehen.

 

Grundsätzlich eine gute Mischung an unterschiedlichen Persönlichkeiten. Was ich dann aber wiederum schade fand, war, dass alle sich eher wie kopflose Hühnchen benehmen und panisch oder angepisst durch die Gegend rennen. Alle haben Angst, aber es benötigt 4 Leichen, bevor sie anfangen, die Sache ernst zu nehmen und wirklich auf die Bedrohung produktiv reagieren. Und dann ist es auch nur eine Person, die wirklich aktiv versucht, das Rätsel zu lösen, um weitere Morde zu verhindern. Die anderen wirken eher so, als wärs ihnen egal?

 

Fazit

 

“Never Coming Home” ist ein Jugendthriller, der seine Opfer auf recht kreative Weise umbringt. Davor werden alle psychischen Stress aufgesetzt und ja, dann schaun wir mal was passiert und wer als nächstes stirbt.

Der Thriller zieht das Tempo, wenn es erstmal ins Rollen kommt, richtig an und muss dann kurz wieder runterkommen, bevor es weiter geht. Ich mag ein starkes Tempo in Büchern, hier fand ich aber, dass das Pacing auf das gesamte Buch gesehen nicht optimal ist. Es bewegt sich eher in Wellen, was bedeutet, dass es nach einem sehr großen Hoch einige Zeit sehr langsam wird. Fand ich nicht optimal.

Ansonsten kann ich das Buch grundsätzlich sehr empfehlen. Es ist ein spannender Thriller mit jede Menge Potenzial zum selbst Rätseln und Hinweise sammeln mit einem Ende, was einen kalt erwischt, wenn man auf der falschen Fährte ist.