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King of Scars Dilogie

King of Scars

Veröffentlicht am 21/07/2023

King of Scars ist die Fortsetzung des Grishaverse. Zurück nach Ravka. Zurück nach Fjerda. Zurück zu all den Figuren, die wir so vermisst haben.

 

King of Scars: Thron aus Gold und Asche

Buchinformationen

AuthorLeigh Bardugo
Übersetzer:inMichelle Gyo
Bandnummer1
VerlagKnaur
Erscheinungstermin2019-08-20
ISBN978-3426227008
Original TitelKing of Scars
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hörbuch
Gelesen alsTaschenbuch
Bewertung

Klappentext

Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben.
Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden.
Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen.
Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben – und einige Wunden werden niemals heilen.

Meine Eindrücke

Die Charaktere

Nikolaj ist der neue Zar von Ravka, keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass das Land kurz vor dem Ruin steht. Trotzdem tut er alles dafür, damit sein Land überlebt und nicht von weiteren Kriegen zerrissen wird. Das er dafür endlich heiraten muss, will er nicht einsehen. Wie könnte er auch heiraten, wenn er Nacht für Nacht die Kontrolle über seinen Körper verliert?

 

Zoya ist eine mächtige Grisha im Dienste des Zarenreichs und Mitglied der Triarchie, die die zweite Armee anführen. Sie ist wurde zur Vertrauten von Nikolaj und kämpft so verbissen wie er darum, Ravka am Leben zu erhalten. Das sie sich dafür den Geistern ihrer Vergangenheit stellen muss, ist ihr gar nicht recht.

 

Nachdem Nina Matthias verloren hat, ist sie am Boden und ruhelos. Erst als Nikolaj sie los schickt, um in Fjerda Grisha-Flüchtlingen über die Grenze zu helfen, kehrt sie in die Gegenwart zurück. Zusammen mit ihren neuen Kräften und alten Bekannten macht sie sich nicht nur auf den Weg, einem Militärgeheimnis der Fjerdan auf den Grund zu gehen, sondern auch ein vergangenes Kapitel endlich abzuschließen.

 

Ich kann gar nicht so richtig in Worte fassen, wie sehr mir die Figuren in diesem Buch gefallen haben. Nicht nur Nikolaj, der sowieso mein Lieblings des Grishaverse ist, sondern auch Nina, die mir vorher nicht wirklich aufgefallen ist und Zoya, die in diesem Buch einiges aufzuarbeiten hat. Ninas Szene am Fluss im Schneesturm war einfach nur uff. Großes uff. Zweimal uff. Danach hat ihr Strang für mich etwas an Interesse verloren, wobei das eher an Hanne lag.

 

Aber ich kann sagen, dass Bardugo es in diesem Band endlich geschafft hat, mir tiefergehende Nebencharaktere zu verkaufen. Hanne, Yuri, Isaak und Co kamen in diesem Band wirklich gut zur Geltung obwohl sie Neu im Grishaverse sind. Das war für mich immer ein Kritikpunkt bei ihren anderen Büchern, aber diesmal hats für mich sehr gut funktioniert.

Natürlich begegnet man auch alten Bekannten wie Genya, David, Tamar und Tolya, aber ich sage mal vorsichtig, dass mit ihnen in diesem Buch meiner Meinung nach nicht viel gemacht wurde. Dafür mit Adrik, was ich toll fand.

 

Die Handlung

Nikolaj und Zoya haben das große Problem, dass Ravka vor dem finanziellen Ruin steht, der Frieden mit Shu Han und Fjerda bröckelt und natürlich, dass Nikolaj noch immer - oder schon wieder - von der Dunkelheit besessen ist, die der Dunkle in “Lodernde Schwingen” in ihn gepflanzt hat. Sie versuchen den Spagat zwischen Heilmittel, Geld und Verbündete finden zu meistern, auch wenn das nicht so funktioniert, wie sie es geplant haben.

Auf der anderen Seite der Grenze, in Fjerda, hilft Nina Grisha-Flüchtlingen aus Fjerda zu entkommen. Gerüchte häufen sich, dass Frauen verschwinden und als das Flüstern der Toten in ihrem Kopf unerträglich wird, bricht Nina auf, um einem Geheimnis der Fjerdan auf den Grund zu gehen. Doch sie reist mit Ballast, denn Matthias konnte sie bis jetzt nicht los lassen.

 

King of Scars ist ruhiger und entfaltet sich erst langsam. Die verschiedenen Handlungsstränge hängen gar nicht oder sehr stark zusammen, was ich schön fand. Gerade das Nikolaj und Nina gar keine Berührungspunkte haben, fand ich sehr abwechslungsreich und hat dem Buch Schwung gegeben.

Es gab natürlich Punkte die ich nicht so spannend fand, gerade die Reise zur Ödsee oder Ninas Handlung, nachdem sie Hanne kennengelernt hat. Aber es hat sich doch recht gut aufgewogen, sodass immer irgendwo etwas los war.

Und Isaak! Ach Isaak, sein Strang war hauptsächlich “Oh Gott nein, bitte nicht, verkack es nicht, bitte - oh nein, du hast es verkackt.” Ja.

Allgemein war das Buch eine Achterbahnfahrt der Gefühle, gerade Juris & Co haben mir sehr gut gefallen und ich hätte ein etwas anderes Ende vermutet.

 

Das einzige was ich wirklich kritisieren kann, ist, dass die zeitlichen Abfolgen/die Zeitsprünge der Handlungsstränge untereinander teilweise sehr undurchsichtig und nicht nachvollziehbar fand. Und das sich das Ende bzw. die “Epilog”-Kapitel einfach sehr gezogen haben und nicht notwendig gewesen wären, aber das Problem hatte ich bis jetzt mit jedem Grishaverse-Buch.

 

Fazit

Ich mochte King of Scars, es ist für mich das stärkste Buch des Grishaverse, obwohl es sicherlich teilweise seine Längen hat. Bardugo hat es geschafft mich da emotional abzuholen, wo ich die Charaktere zuvor verlassen habe und meine Bindung im Fall von Nina und Zoya sogar zu erwecken.

Tatsächlich hatte ich mir von King of Scars mehr Politik und vielleicht ein paar Intrigen erhofft, es ging natürlich ziemlich in eine andere Richtung, aber das war für mich in Ordnung. Ich habe etwas anderes erwartet oder mir gewünscht, bekam etwas ganz anderes und bin trotzdem zufrieden. So solls doch sein, oder?