In These Hallowed Halls
12 Kurzgeschichten, die sich um Universitäten und die Abgründe von Forschung und akademischen Leben widmen. Was will man mehr?
Buchinformationen
Author | Hrsg. Marie O'Regan, Paul Kane |
Verlag | Titan Publishing |
Erscheinungstermin | 2023-09-12 |
ISBN | 978-1803363608 |
Original Titel | In These Hallowed Halls |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hardcover |
Gelesen als | Hardcover |
Bewertung |
Klappentext
Twelve original dark academia stories from bestselling thriller writers – imagine darkened libraries, exclusive elite schools, looming Gothic towers, charismatic professors, illicit affairs, the tang of autumn in the air… and the rivalries and obsessions that lead to murder.
Allgemeine Eindrücke
Ich lese nur super selten Anthologien und jedes Mal frage ich mich: Ja, warum eigentlich? Aber nach “In These Hallowed Halls” brauch ich jetzt erstmal keine Anthologie mehr. So angenehm es ist, zwischendurch kurzweilige Kurzgeschichten zu lesen, ich bin jetzt froh mich wieder einem “ganzen” Buch widmen zu können.
Ich mochte die Dark Academia Anthologie aber eigentlich ganz gerne. Sie sind sehr unterschiedlich, obwohl sie sich alle mit dem gleichen Überthema befassen. Es geht um Studenten, Dozenten oder auch wissenschaftliche Mitarbeiter. Manchmal schleicht sich auch ein Fantasy- oder Mystery-Aspekt hinzu, manchmal sind es einfach nur kurze Ausschnitte aus einem Leben. Ich hatte hier wenige wirkliche Favoriten, aber doch zwei, von denen ich mir gerne ein ganzes Buch gewünscht hätte, weil ich die Thematik so interessant fand. Und die schwächeren Kurzgeschichten waren Gott sei Dank immer auch schnell vorbei.
Im Nachfolgenden findet ihr meine Kurzmeinungen zu den ganzen Geschichten. Ich habs irgendwie nie hingekriegt einen kurzen Handlungssatz zusammen zu bekommen, ohne die Kurzgeschichte zu spoilern, deswegen lass ich das einfach mal weg.
1000 Ships von Kate Weinberg
Die erste Kurzgeschichte lässt auf jeden Fall nichts anbrennen. Sie thematisiert u.A. sexuelle Gewalt und Vergewaltigung. Dabei wird aber nur an der Oberfläche gekratzt und nach einer Einordnung oder Kritik sucht man hier vergebens.
Stattdessen muss erst etwas anderes passieren, damit die Protagonistin Konsequenzen zieht. Diese Kurzgeschichte ist die Vorgeschichte zu einem Buch der Autorin und hat für mich maximal Abschreckungspotenzial. Ich möchte keine Autorin (oder Autor) lesen, die mit solchen Themen derart lasch umgeht oder versucht, dem ganzen mehr “Tiefe” zu geben, indem das Opfer in eine Grauzone geschoben wird. Klar kann man diskutieren, ob nicht versucht wurde, dem Opfer in diesem Fall Macht und Selbstbestimmtheit zuzusprechen, aber der Versuch ging für mich ordentlich in die Hose.
Pythia von Olivie Blake
Diese Kurzgeschichte hat mir sehr viel besser gefallen. Ich mochte die Verknüpfung von Magie, Technologie und Psychologie. Ich mochte sehr, dass ein Teil der Geschichte als Dialog geschrieben ist, das hatte einen schönen Flow und hat wirklich gut funktioniert. Zuerst war ich von den Fließtext-Einschüben genervt, aber es wurde gegen Ende dann doch sehr rund.
Das ist tatsächlich eine Kurzgeschichte, von der ich super gerne ein ganzes Buch hätte.
Sabbatical von James Tate Hill
Zu der Kurzgeschichte habe ich eigentlich nicht viel zu sagen. Ich fand sie sehr unterhaltsam und der Twist am Ende war cool.
The Hare and the Hound von Kelly Andrew
Ich fand die Idee dieser Kurzgeschichte sehr cool und auch die Umsetzung beziehungsweise der Stil waren sehr gut. Ich war mir teilweise selbst nicht sicher, was jetzt real ist — auch wenn der Twist am Ende doch vorhersehbar war.
Leider fand ich, dass sich alles etwas gezogen hat. Ich war nicht wirklich gecatcht, obwohl ich die Grundidee wirklich cool fand.
Aber hands down, wir wussten, dass das nur schief gehen kann, nachdem der Protagonist Bunny als Spitznamen hat.
X House von J. T. Ellison
Hier bin ich mir sehr unsicher, wie ich die Geschichte finden soll. Sie hat einen netten Twist aber ich finde es schade, dass man sich auch hier wieder sehr wenig mit dem zugrundeliegenden Thema Mobbing auseinandergesetzt hat. Ja, es ist „dark“ und nein, es braucht kein Happy Ending. Aber ich würde mir trotzdem irgendwie wünschen, dass man sich etwas mehr Muse nimmt mit den Themen zu arbeiten, die man wählt.
The Ravages von Layne Fargo
Ich muss leider sagen, dass ich von dieser Kurzgeschichte mehr unterhalten war, als ich zugeben möchte. Ich liebe gute Revenge-Storys. Manchmal. Selten. Aber ja.
War es eine übertriebene Reaktion? Ja, schon. Muss man so weit gehen? Auf jeden Fall nein. War es trotzdem unterhaltsam zu lesen? I fear, yes.
Four Funerals von David Bell
Uff. Einfach nur uff. Diese Story hat mich schon sehr mitgenommen und war richtig gut geschrieben. Die Emotionen kamen so gut rüber und das ist etwas, was man nach einem Amok-Lauf eigentlich nicht will.
Es war hart, aber ich bin froh, dass sich diese Geschichte mit dem Danach befasst hat und nicht mit dem Ereignis selbst.
The Unknowable Pleasures von Susie Yang
Diese Geschichte begann ziemlich langweilig, wurde dann interessant und dann richtig unangenehm zu lesen. Ich wollte die Geschichte nicht weiterlesen, weil Sophie einfach … zu viel war. Ich hatte die ganze Zeit die Hoffnung, dass sie aufhört oder sich die Sache einfach aufklärt. Und jetzt nervt mich das Ende. Aber auf eine positive Art, glaube ich?
Weekend at Bertie‘s von M. L. Rio
Eine der schwächsten Kurzgeschichten dieser Anthologie. Es war weder spannend noch interessant und konnte mich auch sonst nicht auf irgendeine Art catchen.
The Professor of Ontography von Helen Grant
Puuuh, wieder so eine „lange“ Kurzgeschichte. Ich war nicht wirklich hooked, wenn ich ehrlich bin. Es hat sich alles ziemlich gezogen. Dafür war das Ende ganz cool — und vor allem schaurig.
Phobos von Tori Bovalino
Das ist tatsächlich wieder eine Story, von der ich gerne ein ganzes Buch hätte. Auch wenn das Ende eigentlich ein guter Abschluss war, fände ich das Konzept als ganzes Buch sehr interessant. Wer liest nicht gerne über Studenten, die es so nötig haben, in eine exklusive Verbindung zu kommen das sie sogar dafür töten würden?
Playing von Phoebe Wynne
Ein … interessanter Abschluss für die Anthologie. Leider für mich eine der schwächeren mit nem netten Twist. Aber leider konnte mich Grace einfach 0 catchen und auch allgemein fand ich es eher langweilig.