Goldene Flammen
“Goldene Flammen” ist der Auftakt einer düsteren Trilogie voller Magie, Krieg und Liebe.
Zusammen mit Alina stellen wir uns der Herausforderungen von Herrschern und Kriegen, lassen unser altes Leben hinter uns um in die Geschichte von Ravka einzugehen.
Buchinformationen
Author | Leigh Bardugo |
Übersetzer:in | Henning Ahrens |
Bandnummer | 1 |
Verlag | Knaur |
Erscheinungstermin | 2019-09-26 |
ISBN | B07Q8FJ27J |
Original Titel | Shadow and Bone |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hörbuch |
Gelesen als | E-Book |
Bewertung |
Klappentext
Alina ist eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka. Jemand, der entbehrlich ist – ganz anders als ihr Kindheitsfreund Malyen, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Doch als Alina Mal bei einem Überfall auf unerklärliche Weise das Leben rettet, ändert sich alles für sie, denn sie findet heraus, dass sie eine Grisha ist, die über große Macht verfügt.
Alina wird ins Trainingslager der Grisha versetzt, der magischen und militärischen Elite Ravkas. Dort findet sie einen ganz besonderen Mentor: Den ältesten und mächtigsten der Grisha, der nur der »Dunkle« genannt wird und der schon bald ganz eigene Pläne mit Alina verfolgt.
Fantasy, Märchen, zarte Romanze: Mit dem vom Krieg zerrissenen Ravka, dem ausgeklügelten Magie-System der Grisha und ihren lebendigen, facettenreichen Charakteren hat Leigh Bardugo eine Welt abseits ausgetretener Pfade entwickelt.
Meine Eindrücke
Die Charaktere
Wichtige Figuren
Alina ist Kartografin in der ersten Armee von Ravka. Sie ist ungeschickt, unsicher und alles andere als gut darin Karten zu zeichnen. Zusammen mit Mal ist sie als Waisenkind bei einem Herzog groß geworden und hat sich dabei auch langsam in Mal verliebt.
Mal ist Fährtenleser und das komplette Gegenteil von Alina: Er ist unglaublich gut darin, beliebt und hübsch. Obwohl Mal Alina trotzdem als beste Freundin ansieht hat er nicht so eine starke Bindung zu ihr wie sie zu ihm.
Der Dunkle ist der älteste und mächtigste Grisha, welche die kleinen Künste ausführen. Er steht an der Spitze der zweiten Armee, die aus eben jenen Grisha besteht. Er ist nicht dafür bekannt Gnade zu zeigen und wird von den meisten gefürchtet.
Dynamiken und Eindrücke
Puh. Ich muss sagen, dass ich Alinas Interaktionen mit Nebencharakteren wie Genya und Alexei bei weitem besser fand als mit dem Dunklen und Mal. Gerade die beiden sind ziemliche Mistkerle, auf ihre jeweils eigene Art und Weise.
Was sie aber auf jeden Fall gemeinsam haben ist ihre Angewohnheit, die Schuld immer auf andere zu schieben. In diesem Fall auf Alina.
Natürlich ist Alina daran schuld, dass Mal sich so viele Sorgen um sie gemacht hat und nicht wusste was mit ihr ist. Wir ignorieren dabei komplett den Fakt, dass Alina ihm Briefe geschrieben hat die ihn nie erreicht haben - weil er irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs war. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs und ich kann gar nicht in Worte fassen wie sehr es mich nervt, dass Alina einfach herumgereicht und -geschubst wie es den beiden gerade passt. Der Dunkle hat sich zumindest ansatzweise Mühe gegeben nett zu sein, aber Mal...nicht.
Sieht man vor allem von Genya ab, sind die anderen Nebencharaktere genau das: Nebensächlich. So nebensächlich, dass ich mich teilweise nicht mal mehr an ihre Namen erinnern kann, obwohl ich diese Rezension am gleichen Tag schreibe, an dem ich dieses Buch beendet hab.
Und das finde ich wahnsinnig schade. Gerade die Grisha bieten so eine Vielfalt an Möglichkeiten und Persönlichkeiten die einfach nicht genutzt wurden.
Die Handlung
Seit Jahrhunderten wird Ravka von der Schattenflur geteilt. Einem Gebiet voller Dunkelheit, in der nichts lebt außer Volkra, fliegende Bestien die sich auf jeden Menschen stürzen, der die Schattenflur betritt.
Alina und Mal sind zusammen mit der Armee auf dem Weg nach West-Ravka und dafür müssen sie direkt durch die Schattenflur. Obwohl Grisha an ihren Seiten sind um sie zu schützen, kommt das, was kommen muss: Sie werden von Volkra angegriffen und selbst Alina und Mal kommen in Bedrängnis. Mal ist schwer verletzt und doch schafft es Alina ihn und alle anderen zu retten.
Der Preis? Nunja, sie wird daraufhin dem Dunklen vorgestellt, welcher sie zu einer Grisha ausbilden lässt. Es folgen Wochen von frustrierenden Training und Rückschläge, bis Alina schließlich an ihren Kräften und über sich hinaus wächst.
Nur leider reicht das nicht.
Grundsätzlich fand ich die Handlung durchaus spannend. Sie hat sich leider sehr häufig gezogen, was sicher auch daran lag, dass so unglaublich viel in Zeitraffer erzählt wurde. Versteht mich nicht falsch, ich mochte es sehr das ich als Leser nicht „schon wieder“ zu den ersten Trainingsstunden mitgenommen wurde sondern das wirklich in wenigen Zeilen zusammengefasst wurde. Es wurden nur die wichtigen Geschehnisse ausführlicher erzählt und das fand ich wirklich, wirklich gut.
Aber leider sind es zu viele Zeitraffern, die der Handlung teilweise den Wind aus den Segeln nehmen und sie massiv entschleunigen, zum Leidwesen des Spannungsbogens.
Und leider blieb das Ende davor nicht verschont.
Das Worldbuilding
Kommen wir zu einem Teil, der mich wirklich überzeugt hat: Das Worldbuilding der Grisha Welt. Ich finde Ravka toll dargestellt. Ein vom Krieg gebeuteltes und müdes Land mit Grisha, die eine nachvollziehbare Magie besitzen. Die kleinen Künste eben. Ich mag das Konzept der Kräftemehrer und der verschiedenen Fähigkeiten. Und das man zumindest ansatzweise eine Idee bekommt, wie diese Kräfte funktionieren, die über “Magie eben” hinausgeht. Die Mystik die in der Welt steckt. Russlands Folklore und Geschichte hat mich schon immer fasziniert und es war schön eine Geschichte zu lesen, die davon inspiriert wurde und Elemente selbst in die Handlung und Welt eingeflochten hat.
Von den anderen Ländern hat man leider nur sehr wenig kennen gelernt, aber ich hoffe, dass das in den nächsten Bänden nachgeholt wird.
Fazit
Nichtsdestotrotz hat mir das Buch Spaß gemacht. Es war schön Alina auf ihrer Reise zu folgen und ihre persönliche Entwicklung zu begleiten.
Mir war das Buch leider etwas zu langsam und gestreckt, für mich hätte es ruhig straffer sein können. Davon abgesehen fand ich das Liebesdrama einfach unnötig, weil sich mal wieder eine Partei wie die Axt im Walde aufgeführt hat und offensichtlich nicht viel von Rücksicht auf Gefühle anderer nehmen hält.
Das Worldbuilding fand ich dafür unfassbar toll und habe mich ein bisschen viel in die Welt der Grisha verguckt.