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Gearbreaker & Godslayer

Godslayer: Die Götter müssen sterben

Veröffentlicht am 05/03/2024

Godolia liegt in Trümmern, Eris wurde erneut gefangen, die Gearbreaker sind zerbrochen und Sona wurde korrumpiert. Alles ist aussichtslos – oder gibt es noch immer Hoffnung?

Godslayer: Die Götter müssen sterben

Buchinformationen

AuthorZoe Hana Mikuta
Übersetzer:inKatrin Aust
Bandnummer2
VerlagCross Cult
Erscheinungstermin2023-12-04
ISBN978-3987431111
Original TitelGodslayers
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hardcover, Hörbuch
Gelesen alsTaschenbuch

Klappentext

Die Gearbreaker haben am „Himmelstag“ einen vernichtenden Schlag gegen Godolia geführt, aber der Preis für den Sieg war hoch. Monate später sind die wenigen Rebellen, die der blutigen Vergeltung des tyrannischen Imperiums entkommen konnten, in die Berge geflohen, gejagt vom letzten Höchsten – Godolias einzigem überlebenden Anführer. Eris wird seit dem Angriff auf die Hauptstadt, bei dem sie fast ums Leben kam, gefangen gehalten. Sie entdeckt, dass Sona – das Mädchen, das sie liebt und für das sie ganze Städte niederreißen würde – ebenfalls überlebt hat, nur um vom Höchsten gefangen genommen und korrumpiert worden zu sein. Durch die kybernetische Gehirnwäsche, der Sona unterzogen wurde, glaubt sie nun, eine loyale Godolia-Soldatin und Eris’ Todfeindin zu sein. Da die Rebellion zerschlagen wurde, stehen die Chancen gegen die Gearbreaker so schlecht wie nie zuvor. Ihre letzte Hoffnung auf einen Sieg wird davon abhängen, ob Eris und Sona irgendwie wieder zueinander finden können …

Die Handlung kurz erklärt

 

Der letzte überlebende Höchste, Enyo, denkt nicht mal daran, Sona auf herkömmliche Art für ihre Taten büßen zu lassen. Stattdessen korrumpiert er ihre Gedanken und Gefühle und dreht alles so, dass sie von den Gearbreakern manipuliert wurde und nun im Selbsthass versinkt.

Eris soll hingerichtet werden und kann nur durch Zufälle und glückliche Fügungen fliehen – und landet nun wieder bei ihrer Schwester Jenny, die den ehemaligen Anführer der Gearbreaker getötet hat und zufällig auf ein einen Hangar voller stillgelegter Mechas stößt.

Und es scheint, als würden sie eine erneute Chance bekommen, die Sache ein für alle mal zu beenden. Eine weitere Akademie wird in den Badlands gebaut und sowohl Enyo als auch Sona sind auf dem Weg zur Eröffnungsfeier – genauso Eris und Jenny.

Während Eris also Enyo töten will, will Sona die Gearbreaker vernichten.

 

Meine Eindrücke

 

Einstieg, Handlung & Pacing

 

Puh, es war schon etwas her, dass ich Gearbreaker gelesen habe und um ehrlich zu sein dachte ich, mir würde der Einstieg leichter fallen. Stattdessen hatte ich erstmal einen Kulturschock, weil ich vergessen habe, wie diese Bücher geschrieben sind. Aber vor allem war ich überfordert mit den Situationen, in die man geworfen wird und in denen man erstmal klar kommen muss aber ne, ups, wir sind schon längst drei Schritte weiter.

 

Und das bringt mich auch direkt zum Pacing dieses Buchs. Ich wusste noch, dass Gearbreaker schnell war, aber wurde vom Pacing in Godslayer dann wirklich einfach nur noch überrumpelt. Es geht alles so schnell und so sprunghaft, man hat teilweise nicht das Gefühl mitzukommen. Hektisch und chaotisch sind auch Wörter, die ich in diesem Fall benutzen würde. Und die kurzen Szenen, die man sich nimmt, damit man wieder aufschließen kann, werden schnell auch wieder komplett umgedreht. Ganz zu schweigen von den Zeitsprüngen nach Szenen und Situationen, die wichtig erscheinen aber trotzdem einfach wie am Fließband abgearbeitet werden.

 

Die Handlung wäre eigentlich gar nicht mal so unspannend, aber durch die Geschwindigkeit des Buchs fand ich es schwer, irgendwo anzukommen und mitzuleben. Kurz vor der Mitte des Buchs gibt es einen so starken Bruch, dass ich mir dachte: “Hätte man das Buch nochmal aufgeteilt, hätte man mehr Zeit und Raum für alles haben können”. Das verstärkt sich nur noch damit, dass das Buch gefühlt zwei Spannungsbögen hat und die erste und zweite Hälfte ohne Probleme für sich alleine stehen könnten.

 

Die Charaktere & der Schreibstil

 

Ich fand es wirklich faszinierend, wie bildlich der Schreibstil ist und wie nah an den Figuren. Die Art, wie Gefühle und Gedanken beschrieben werden, sind so roh und mitreißend, wie ich es selten in Büchern erlebe. Und trotzdem gibt es noch immer schöne, ästhetische und auch philosophische Sätze, die man einfach kontextlos nehmen und einen Kalender damit gestalten könnte. Oder mehrere Kalender. Aber eine aneinanderreihung von gewichtigen Sätzen macht noch kein gutes Buch und gerade diese Stellen waren für mich die schwächsten. Sie haben Godslayer zwar auf ihre Art entschleunigt, aber das auf eine so effekthascherische und auch inhaltsleere Art, dass ich mich nicht damit anfreunden konnte.

 

Die Charaktere fand ich auch sehr … schwierig. Sie packen eine auf eine gewisse Art und Weise, die einen nicht los lässt. Die Dynamiken der Figuren sind wunderbar aufeinander abgestimmt und man nimmt ihnen ihre Beziehung zueinander ohne Probleme ab. Die Liebe von Eris Team zueinander schwingt in jedem Satz, jeder Interaktion mit. Man muss die Nebencharaktere gar nicht so genau kennen, um zu merken, wie viel sie einander bedeuten und wie eingespielt sie aufeinander sind.

 

Fazit

 

Godslayer war … nicht das, was ich erwartet hab. Nicht das, auf das ich mich gefreut habe. Und ich weiß ehrlich nicht, wie ich zu diesem Buch stehen soll. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich Gearbreaker direkt davor nochmal hätte lesen sollen? Vielleicht wäre ich dann besser und einfacher reingekommen? Ich weiß es leider nicht.

Gearbreaker hab ich nach wie vor wohlwollend im Gedächtnis, Godslayer hingegen … leider nicht. Es fühlt sich ein bisschen an wie “zu viel zu schnell”.