Dieses wilde, wilde Lied
"Monsters of Verity" ist eine Geschichte eines Mädchens, dass endlich von ihrem Vater akzeptiert werden will. Und einem Monster, dass einfach nur Mensch sein möchte.
Buchinformationen
Author | V. E. Schwab |
Übersetzer:in | Bea Reiter |
Bandnummer | 1 |
Verlag | Loewe Verlag |
Erscheinungstermin | 2018-09-17 |
ISBN | B07CYCCYH1 |
Original Titel | This Savage Song |
Erschienen als | E-Book, Hardcover, Hörbuch |
Gelesen als | E-Book |
Bewertung |
Klappentext
In der geteilten Metropole Verity City herrscht ein erbitterter Kampf ums Überleben. Denn jede neue Gewalttat der Menschen bringt leibhaftige Monster hervor, welche nachts den Bewohnern der Stadt auflauern ...
In dieser düsteren Welt treffen die Kinder der beiden verfeindeten Herrscher aufeinander: Kate, die den Drang hat, sich endlich gegenüber ihrem Vater zu beweisen. Und August, der jeden Tag damit ringt, seine wahre Identität zu verbergen – denn August ist ein Sunai, eine extrem seltene und sehr gefährliche Art von Monster. Als Kate eines Tages in einen Hinterhalt gerät, müssen die beiden gemeinsam fliehen. Doch wem kannst du noch trauen, wenn die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden?
Meine Eindrücke
Die Charaktere
Kate ist die Tochter des Herrschers der Nordseite von Verity. Die letzten Jahre hat sie auf verschiedenen Internaten der Welt verbracht und ist von genauso vielen geflogen. Denn ihr einziges Ziel ist es, zurück nach Verity zu kommen. Zurück zu ihrem Vater. Zurück nachhause.
Sie eifert ihrem Vater nach, will kalt und skrupellos sein, von jedem gefürchtet. Sie will eine würdige Erbin sein und von ihrem Vater akzeptiert und geliebt werden.
August ist ein Sunai, das seltenste und gefährlichste der Monsterarten. Mit seinem Lied raubt er die Seele von Menschen. Er sieht selbst aus wie ein Teenager, ist jedoch keiner, so gerne er auch ein Mensch wäre und seine Natur unterdrücken würde. Zusammen mit zwei weiteren Sunai lebt ihr bei den Flynns, die über die Südseite von Verity herrschen.
Kate und August sind so unterschiedlich. Während Kate ihre Menschlichkeit unterdrücken will, möchte August ein Mensch sein. Beide haben zusammen eine unheimlich gute Dynamik, die ich sehr genossen habe. Die Art, wie sie miteinander umgehen oder umzugehen versuchen ist wirklich, wirklich cool und ich mag die beiden als Team wirklich sehr gerne.
Auch wenn dieses Buch relativ wenige Nebencharaktere hat die im Vordergrund stehen, sind diese doch zum großen Teil sehr gut und interessant gestaltet. Leo und Ilsa haben mir denk ich am besten gefallen, einfach aufgrund der starken Unterschiede zwischen den beiden und auch zwischen ihnen und August.
Ich mochte auch sehr, dass man von Kates Vater selbst nicht viel mitbekommt, sondern sich vor allem durch Kate ein Bild macht. Das hat für nette Überraschungen gesorgt, auch wenn mir irgendwo von Anfang an klar war, dass da was gewaltig faul ist.
Die Handlung
Kate hat es schon wieder geschafft von einer Schule zu fliegen, aber endlich erhört ihr Vater ihren Wunsch und holt sie zurück nach Verity. Sie hat sich gut vorbereitet, denkt sie zumindest.
Währenddessen wird August auf Kate angesetzt und muss ins Feindgebiet: Nach North City. Er soll mit ihr zur Schule gehen und sich mit ihr anfreunden. Alles für den Fall der Fälle, dass der brüchige Frieden zwischen South und North City endgültig zerbricht.
August hat von Anfang an ein schlechtes Gefühl, sein Geheimnis zu behalten ist auch ziemlich schwer, immerhin kann er als Sunai nicht lügen und abseits davon, gibt es einige Dinge, die ihn verraten könnten.
Dennoch schaffen es August und Kate sich anzufreunden. Oder miteinander aus zu kommen.
Aber - oder gerade deswegen - werden sie in eine Intrige hineingezogen, die den Waffenstillstand zwischen den beiden Stadthälften brechen soll. Sowohl August als auch Kate müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen.
Die Handlung nimmt nur sehr langsam Fahrt auf und Gestalt an. Der Anfang hat sich sehr gezogen, weshalb ich lange mit dem Buch gekämpft habe. Kate und August mussten sich erst kennenlernen, nebenbei hatten beide ihre Dämonen und Probleme. Erst gegen mitte des Buchs konnte ich den roten Faden entdecken und dann ging auch alles ganz schnell, ich konnte das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen.
Ja, es war etwas vorhersehbar, aber trotzdem war ein ein toller und spannender Weg.
Ich mochte auch sehr, dass “Menschlichkeit” oder “Was heißt es, menschlich zu sein?” nicht so im Vordergrund stand, wie man es vielleicht denken könnte. Ich fand es so genau richtig, nicht zu wenig, nicht zu viel.
Das Endspiel hat mich auch sehr vielen verschiedenen Ebenen mitgenommen und -gerissen. Da war eindeutig der Nervenkitzel da, bis zum letzten Satz.
Fazit
Monsters of Verity ist eigentlich ein Jugendbuch und das merkt man auch. Sowohl Kate als auch August müssen ihren Weg finden und lernen mit Konsequenzen zu leben. Anders als ich es von mir selbst kenne hat mich keiner der beiden wirklich genervt, ich hab ja sehr oft Probleme mit so jungen Hauptfiguren, vor allem in Jugendbüchern. Aber hier hat es gepasst und ich mochte auch sehr, dass es keine Romantik gab, das hätte überhaupt nicht zu Buch und Setting gepasst.
Obwohl das Buch Zeit braucht um sich zu entfalten hat es dann doch wahnsinnig Spaß gemacht und auch wenn abbrechen bei einem Victoria Schwab Buch für mich sowieso nie in Frage kommen würde, hat sich das “durchhalten” wirklich auf ganzer Linie gelohnt.