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Rezensionsexemplar
Nevernight

Die Prüfung

Veröffentlicht am 20/07/2023

Nevernight ist die düstere Geschichte einer Assassinin, die auf Rache sinnt.

Eines sechzehnjährigen Mädchen, die ihre Familia früh verloren hat.

 

Die Prüfung

Buchinformationen

AuthorJay Kristoff
Übersetzer:inKirsten Borchardt
Bandnummer1
VerlagFischer TOR
Erscheinungstermin2017-08-24
ISBNB0718WMDR3
Original TitelNevernight
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hardcover, Hörbuch
Gelesen alsE-Book
Bewertung

Klappentext

In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.
Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …

Meine Eindrücke

Die Charaktere

Ich muss ehrlich sagen, ich mochte die Charaktere größtenteils sehr, sehr gerne. Mia war zeitweise etwas anstrengend, aber Herr Freundlich war teilweise wirklich ein Highlight. Aber auch Tric, Ashlinn und Jess waren alle auf ihre eigene Art und Weise interessant. Mein Highlight waren ja Mauser und Solis, von den beiden hätte ich mir tatsächlich etwas mehr gewünscht, weil ich ihre Persönlichkeiten super interessant fand. Vor allem Solis Interaktionen mit Mia waren immer “toll” gestaltet.

Allgemein sind Mias Interaktionen mit ihrer Umwelt sehr interessant. Gerade die erste Hälfte des Buchs war sehr geprägt von Mias Ängsten und Erinnerungen (und Ängsten vor ihren Erinnerungen).

Man vergisst im Berg schnell dass das alles Mörder sind, trotz der Unterrichtseinheiten, den ständigen Prüfungen und den Toden. Obwohl gerade Menschen wie Jess und Mia so stark von ihren Rachegedanken zerfressen waren, gab es dennoch Lichtblicke. Gerade die Freundesgruppe um Mia hat mich manchmal vergessen lassen, warum die Jugendlichen alle hier sind.

 

Die Handlung

Mia hat nur einen Wunsch: Die vier Männer ermorden, die Schuld daran sind, dass ihre Familie zerstört wurde. Die Männer, die ihr die Kindheit geraubt haben.

In Gottesgrab lässt sie sich also zur Assassinin ausbilden doch um wirklich eine Chance zu haben, muss sie weit mehr Geschick beweisen, als sie es zu Anfang hat. Als sie den ersten Mann von vieren umbringt erkauft sie sich so Zutritt zur Roten Kirche und deren Ausbildung. Ein Jahr voller harter Arbeit, Schrecken und Tod.

 

Die Handlung war etwas, was mich bei Nevernight nicht so ganz überzeugt hat. Größtenteils war es in Ordnung mit ein paar Highlights, auch wenn ich es teilweise nicht ganz nachvollziehbar fand, wie Twists aufgebaut wurden und dadurch für mich viel verloren ging. Manchmal hätte ich mir mehr Raum für gewisse Handlungsabschnitte gewünscht, für andere dafür weniger. Also so ganz hat es für mich nicht gepasst, wobei das Ende für mich Nevernight beinahe komplett zerstört hat. Es hat wirklich gut angefangen aber dann...wurde alles ziemlich unübersichtlich, vollgestopft und es war schwierig zu folgen, was denn wie genau passiert. Da hat mich das Buch ziemlich verloren, was ich sehr schade finde. Wie gesagt, der Showdown fing unglaublich gut an und ich war wirklich tief von der Spannung gepackt...aber es sollte wohl nicht sein.

 

Das Worldbuilding

Das hat mich dafür wirklich überzeugt: Das Worldbuilding von Nevernight. Vor allem natürlich die Dunkelinn und Gottesgrab. Gerade das italienisch angehauchte Setting und die Stadt die an Venedig erinnert, mit ihren endlosen Brücken...Das war schön. Aber auch die Blutmagie hat mich beeindruckt - vor allem wie sie funktioniert und weil man dort wirklich sehr gut sehen kann, wie das Magiesystem in Nevernight funktioniert: Alles hat seinen Preis.

 

Fazit

Nevernight hat mich sehr nachdenklich gemacht. Hätte ich das Buch vor ein paar Jahren gelesen hätte ich es wahrscheinlich unglaublich toll gefunden, heute bleibe ich sehr zwiegespalten zurück. Ich mochte viele Aspekte an diesem Buch, aber so richtig überzeugt hat es mich nicht. Vor allem nicht der Schreibstil mit “Autorenkommentaren”, Headhopping und sehr langatmigen Beschreibungen. Auch die Sprache wirkt teilweise wie Effekthascherei. Teilweise ist sicher auch etwas durch die Übersetzung komisch geworden (“sie zeigte die Knöchel”). Aber nichts davon zieht sich wirklich permanent durch das Buch durch, meine angesprochenen Kritikpunkte treten nicht immer auf sondern nur phasenweise.

Also, für wen ist Nevernight? Für Menschen, die Rachegeschichten mit interessantem Worldbuilding mögen und es gerne auch blutig und derb haben. Die klassische Trilogien mit langsamen ersten Bänden, die sehr viel aufbauen, mögen.

Ob ich weiterlesen werde? Keine Ahnung, aber wahrscheinlich ist die Neugierde zu groß, ob Mia ihre Rache bekommt...