Die Magie goldgewebter Herzen

Zwei Männer wachsen nach einem Todesfall zusammen und lernen mehr über Liebe und Akzeptanz. Eine Geschichte voller Magie, Musik und Pferden.

Wie ein unsichtbares Netz durchweben magische Fäden die Welt von Brinon und verbinden auch Familien miteinander. Wenn eine Person stirbt, muss jemand an ihre Stelle treten, um das magische Gewebe zu erhalten – ansonsten drohen schwere Konsequenzen.
Für Lucien, der Magie sehen und hören kann, ist der unerwartete und viel zu frühe Tod seiner Zwillingsschwester Celine eine doppelte Herausforderung: Er muss sein idyllisches Landgut Cinq Soleils verlassen, das ihm Schutz vor der Welt bietet, und zur Beerdigung seiner letzten Verwandten in die Großstadt Villeneuf reisen, die für seine empfindsamen Sinne die reinste Qual ist. 
Und all das nur, weil die Magie ihn verpflichtet, den Platz seiner Schwester einzunehmen und Celines Witwer Noel zu heiraten! Als die Großstadt ihn zu zerbrechen droht, bleibt nur die Rückkehr auf sein Landgut.

Der trauernde Noel wiederum leidet sehr darunter, dem ihm unvertrauten Lucien zuliebe nun auch noch sein Zuhause verlassen zu müssen und ausgerechnet aufs Land zu ziehen – fernab von der High Society Villeneufs, in der er brilliert. Doch während der Sommer das Landgut erstrahlen lässt, entdecken die beiden Männer, dass Liebe viele Facetten hat und Magie in bisher unbekannten Formen existiert.

Die Handlung kurz erklärt

Luciens Schwester hat ihren Zwillingsbruder auserkoren, nach ihrem Tod ihren Platz an der Seite von Noel einzunehmen. Nur durch die Heirat der beiden kann das magische Familiengewebe intakt bleiben.

Die beiden haben keinen guten Start – nicht zuletzt weil Lucien aufgrund seines Autismus aktuell sehr schnell überreizt ist und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten nicht folgen kann – oder will.

Noel auf der anderen Seite ist stolz auf den Platz, den er sich in der Gesellschaft erarbeitet hat und hat auch teilweise Spaß daran.

Die beiden finden jedoch schnell etwas, das sie verbindet – nämlich ihre toxische und übergriffige Familie. Während Lucien mit dem ganzen eigentlich schon abgeschlossen hat, scheint Noel zum ersten mal wirklich klar zu sehen.

Also entscheiden sich die beiden, aus der Stadt aufs Land zu ziehen, um sich dort in aller Ruhe näher zu kommen – doch selbst dort scheinen sie von den Machenschaften der Familie nicht befreit zu sein.

Meine Eindrücke

Ich bin bei Cozy Fantasy immer sehr vorsichtig, ich muss schon in der richtigen Stimmung sein, um solche Bücher wirklich genießen zu können. Deswegen war ich nicht endlos gehyped auf Eleanor Bardilacs neues Buch, aber ich hab mich drauf gefreut. Und passenderweise wurde ich krank, als das Buch bei mir angekommen ist und dafür war “Die Magie goldgewebter Herzen” einfach die perfekte Lektüre für mich. Ich war von der ersten Seite an verliebt, es war die perfekte Mischung aus Fluff und (Herz)schmerz.

Gerade die erste Seite hatte es in sich, weil es so ganz anders war als erwartet. Wir werden in eine Todeszeremonie geworfen mit all der Trauer und dem Schmerz – und einem Ritual, bei dem das Herz der Verstorbenen verzehrt wird. Das war dann doch größerer Kulturschock, aber wenigstens hat man Wert auf die Hygiene gelegt.

Später wiederholt sich die Erwähnung des Herz essens immer mal wieder und ich mochte dieses Ritual dann doch sehr gerne, es ist einfach eine Art jemanden bei sich zu behalten und das ist ein schöner Gedanke.

Ich mochte sehr, “wie” das Buch cozy geschrieben wurde. Nämlich mit so viel Liebe für Details, Inklusion und Respekt. Das ist etwas, was mir bei anderen cozy Fantasy Büchern fehlt. “Die Magie goldgewebter Herzen” fühlt sich die meiste Zeit an wie ein Safespace, in dem jeder so akzeptiert und gemocht wird, wie er ist. Man geht auf die Bedürfnisse des Gegenüber ein und nimmt Rücksicht aufeinander. Das war SO schön zu lesen.

Die Familie der Beiden bringt natürlich jede Menge Unruhe und Konflikt ins Buch, aber im Endeffekt geht es auch darum, sich von solchen toxischen Familien zu lösen. Unterstützt wird das nur noch dadurch, dass dieses Verhalten nie einfach abgewunken wird, sondern man da auch mal jemanden vor die Tür setzt, ob er will oder nicht.

Noel und Lucien sind zwar die Hauptfiguren und Perspektiventräger, aber es gibt noch viel mehr Charaktere, die einfach Zucker waren. Die ganze Bewohnerschaft von Cinq Soleils war toll und liebevoll geschrieben.

Celeste war ein Lieblingscharakter von mir, sie ist noch so jung und einfach teilweise so … stumpf ehrlich. Ich liebs.

Auch die “Antagonisten” waren auf ihre eigene Art unterhaltsam, auch wenn man sie am liebsten aus dem nächsten Fenster werfen würde. Es ist wichtig, dass auch negative Figuren Gefühle wecken können und das gelingt hier beinahe zu gut.

Fazit

Ich mochte “Die Magie goldgewebter Herzen” sehr, sehr gerne. Es ist ein absolutes Wohlfühlbuch mit einem Schreibstil, der alleine schon einen Haufen Atmosphäre erschafft.

Ganz viel Liebe für dieses Buch, ich kanns von ganzem Herzen empfehlen.