Die Königin
Ead wurde vom Hof der Königin vertrieben. Loth wird beim Orden des geheimen Baumes gefangen gehalten. Tané wurde auf die Federinsel verbannt und Niclays von Piraten entführt. Kurz gesagt: Alles liegt in Scherben.
Buchinformationen
Author | Samantha Shannon |
Übersetzer:in | Wolfgang Thon |
Bandnummer | 2 |
Verlag | Penhaligon |
Erscheinungstermin | 2020-10-19 |
ISBN | 978-3764532406 |
Original Titel | The Priory of the Orange Tree |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hardcover, Hörbuch |
Gelesen als | Hardcover |
Bewertung |
Klappentext
Königin Sabran ist in ihrem eigenen Palast gefangen. Sie setzt alles daran zu entkommen, doch erst als die Magierin Ead vom Kloster des geheimen Baumes zurückkehrt und sie unterstützt, gelingt ihr die Flucht. Gemeinsam brechen sie auf, um das magische Schwert Ascalon aufzuspüren, die einzige Waffe, die den namenlosen Drachen töten kann. Doch in den verbotenen Wäldern finden sie nicht nur Hoffnung. Sabran muss auch erkennen, dass ihr ganzes Leben auf einer schrecklichen Lüge fußt. Hat sie überhaupt noch das Recht, sich Königin von Inys zu nennen?
Die Handlung kurz erklärt
Ead muss gezwungenermaßen zurück zu ihrem Orden, aber hat nicht vor, lange von Sabran getrennt zu sein. Sie muss zurück, das steht fest und sie geht davon aus, dass sie nicht alleine sein wird.
Doch viel hat sich in ihrer Zeit im Königinnenreich verändert und die Prioritäten der neuen Priorin liegen woanders. Als Ead dann auch noch den unter Drogen gesetzten Loth findet, steht außer Frage, dass sie nicht auf die Unterstützung der Priorei hoffen kann. Da hilft auch nicht das gefundene und an sie gebundene Juwel, dass ein Teil des Schlüssels ist, den Namenlosen Einen für immer zu besiegen.
Davor muss der Westen Intrigen sowie alten Groll hinter sich lassen, Grenzen überwinden und neue Bündnisse schließen.
Auf der anderen Seite der Welt fristet Tané eher das Leben eines Geistes als das eines Gelehrten auf der Federinsel. Ohne Nayimathun ist sie keine Drachenreiterin mehr, selbst wenn man sie aufgrund ihres Verbrechens nicht verbannt hätte. Doch der Namenlose Eine ist auf dem Vormarsch und die Federinsel bleibt von den Wyrm-Angriffen nicht verschont. Und genau das ist die Zeit, in der Tané ihrer Vergangenheit auf den Grund gehen muss. Woher kommt sie? Und was bedeutet das für ihre Zukunft?
Niclays kann seine Fähigkeiten nutzen, um nicht direkt von den Piraten getötet zu werden. Doch er bringt der Kapitänin etwas, was sie schon lange sucht und wenn er es schafft, das Rätsel zu entschlüsseln, ist die Unsterblichkeit zum Greifen nah. Und für die Unsterblichkeit würde er alles tun.
Meine Eindrücke
Einstieg & Handlung
Es ist nicht überraschend, dass wir da anfangen, wo wir aufgehört haben. Was anderes hätte mich auch gewundert, immerhin ist “Der Orden des geheimen Baumes”-Dilogie im Englischen nur ein Buch. Trotzdem fühlt es sich an wie ein neuer Anfang.
Allgemein kann ich zu der Handlung nur sagen, dass es manchmal doch etwas zu einfach war und die Protagonisten teilweise zu viel Glück hatten. Vor allem gegen Ende merkt man, dass das Tempo angezogen wird, indem Szenen sehr schnell und teilweise auch oberflächlich erzählt wurden. Manche ging einfach viel zu einfach, aber man hatte keine Zeit, das ganze länger zu gestalten, damit es nachvollziehbar blieb.
Der Geschichte hätte es gegen Ende gut getan, noch ein paar Seiten mehr zu bekommen. Es wurde immer sehr ruhig und ausschweifend erzählt, aber dadurch konnte man der Geschichte auch gut folgen und es hat sich nie angefühlt, als wäre etwas plötzlich so oder zu einfach. Das hat mir auf den letzten 200 Seiten dann doch gefehlt.
Ich hatte auch zusätzlich das Gefühl, dass die Kontinuität nicht 100%ig passt. Vor allem in Tanés Strang. Was die Orangenfrucht und die Insel betrifft, kam Wissen auf, das nicht gepasst hat, weil es mit dem, was passiert ist, nicht ganz zusammengepasst hat.
Und sowas finde ich immer sehr schade, auch wenn ich darüber hinwegsehen kann, stört es das Bild etwas.
Außerdem scheine ich verpasst zu haben, dass “Der schwarze Spiegel” in “Die Tiefe” umbenannt wurde? Wobei das eher ein Problem der Übersetzung ist. Ich war da doch lange verwirrt, bis ich irgendwann verstanden habe, dass beides wohl ein und dasselbe ist, aber zwischendurch einfach mal der Name geändert wurde.
Die Charaktere
Ich habe in meiner Rezension zu Band 1 eigentlich schon das meiste zu den Charakteren gesagt. Ead und Loth sind weiterhin klar erzählte Figuren die sich selbst treu geblieben sind und ich habe sie im zweiten Band wieder sehr gemocht.
Niclays hat auf jeden Fall einen großen Schwung mehr Hintergrund und Gedanken bekommen. So viel, dass es teilweise anstrengend war, seine Kapitel zu lesen. Aber es war gut, dass er einfach mehr Dreidimensionalität bekommen hat. Ich mag ihn noch immer nicht, aber der Charakter wurde gut weiter gebaut und mündete in einem passenden Schluss.
Und dann wäre da Tané. Bei ihr hatte ich mir so gewünscht, dass sie einfach mehr bekommt. Mehr von allem. Aber der Wunsch wurde nicht erfüllt. Ich hatte wirklich meine Probleme mit ihr und kann sie einfach so gar nicht einschätzen. Deswegen haben mich der Anfang und auch die emotionalen Szenen später nicht wirklich mitnehmen können. Und das ist einfach super schade, weil Tané so ein wichtiger Charakter war.
Worldbuilding
Im ersten Band war das grundlegende Worldbuilding da, aber mir hat noch vieles zu Magie und der wahren Geschichte der Welt gefehlt. Und was soll ich sagen? Da hat dieses Buch einfach abgeliefert und ich liebe das Magiesystem sehr.
Ich finde es toll, dass man nicht nur eine Magie und nicht nur einen Orangenbaum hat und dass so viel Wissen verloren gegangen ist, dass man wieder zu Tage fördern musste. Ich fand es auch schön, wie sich das letzte Puzzlestück in das Gesamtbild eingefügt hat und dann einfach alles Sinn ergeben hat.
Fazit
“Die Königin” ist die zweite Hälfte des “Der Orden des geheimen Baumes” und schließt die Geschichte um Ead, Tané und Co ab. Auch wenn ich das Ende sehr überstürzt fand, hat das Lesen einfach Spaß gemacht und ich war von der Geschichte gebannt. Es war ein super schönes Gefühl, ein High Fantasy Buch zu lesen, das so kurz ist, aber so viel erzählt.
Ich kann die “Der Orden des geheimen Baumes”-Dilogie jedem empfehlen, der starke Frauen, Magie, Drachen und High Fantasy mag. Und wer den ersten Band bereits mochte, der muss natürlich auch Band 2 lesen, eh klar.
Alles in allem schwanke ich sehr, ob ich die den Band schwächer fand als den ersten aber ich denke, die beiden nehmen sich nicht viel.