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Das Kloster des geheimen Baumes

Die Drachenreiterin

Veröffentlicht am 15/02/2024

Es ist endlich soweit – die Wyrm greifen an, legen alles in Schutt und Asche und die Welt brennt. In dieser Zeit versuchen vier Menschen zu überleben und die Bedrohung solange zurückzuschlagen, bis der Komet kommt.

 

Die Drachenreiterin

Buchinformationen

AuthorSamantha Shannon
Übersetzer:inWolfgang Thon
Bandnummer2
VerlagPenhaligon
Erscheinungstermin2023-08-16
ISBN978-3764532970
Original TitelA Day of Fallen Night
Erschienen alsE-Book, Hardcover, Hörbuch
Gelesen alsHardcover
Bewertung

Klappentext

Dumai, die geheime Erbin des Throns von Seiiki, ist nun eine Drachenreiterin. Sie fliegt mit ihrem Drachen Furtia durch das Reich, um das Volk vor der Bedrohung durch die finsteren Wyrm zu warnen. Aber niemand schenkt ihr Gehör. Zur gleichen Zeit bereitet Prinzessin Glorian von Ynis ihr Volk auf den Kampf gegen die bösen Drachen vor und muss sich außerdem ihrer menschlichen Feinde erwehren. Denn nicht alle, denen sie ihr Vertrauen schenkt, haben dies auch verdient. Zwei Reiche, ein Feind. Noch gibt es Hoffnung für die Menschen – doch wie lange noch?

Die Handlung kurz erklärt

 

Wulf ist auf dem Weg zurück nach Inys und muss sich dabei ungewollt mit seinem Trauma auseinandersetzen. Er muss Glorian beschützen und dafür stellt er sich nicht nur seiner Vergangenheit und deckt eine Verschwörung auf, sondern lässt sich auf einen Vorschlag ein, der komplett gegen seine Religion geht und ihn das Leben kosten könnte.

Glorian muss währenddessen ihre Trauer überwinden und in ihre neue Rolle hineinwachsen – auch wenn man es ihr schwer macht und der Regent die Zügel in der Hand hält. Während Glorian also von jeglicher Gefahr ferngehalten wird und auch nicht wirklich in die Regierungsarbeit miteinbezogen wird, entscheidet sie sich ihre Pflicht gegenüber Inys schnell hinter sich zu bringen. Sie braucht eine Erbin – und dafür erstmal einen Mann. Erst dann wird sie wirklich frei sein zutun, was sie will und sei es an der Seite ihrer Soldaten zu kämpfen. Aber Glorian wäre nicht Glorian, wenn sie nicht bereits vorher jede Möglichkeit nutzt, um ihrem Volk beizustehen – und alles anzuwenden, was sie von ihren Eltern gelernt hat.

Tunuva und die gesamte Priorei sind mitten im Gemetzel und tun das, wofür sie Generationen lang ausgebildet wurden: Wyrm bekämpfen und den Süden beschützen. Zumindest bis Canthe Tuva einen Vorschlag macht, den sie nicht ablehnen kann – also brechen sie auf in den Norden, nach Inys und Hróth auf der Suche nach Wulf.

Im Osten ist Dumai weiterhin auf der Suche nach Antworten und versucht nebenbei, alle zu warnen. Ihr Weg führt sie wieder hinaus aus Seiiki und in kalte Höhen. Begleitet wird sie dabei natürlich weiterhin treu von Kanifa und Nikeya.

 

Meine Eindrücke

 

Einstieg & Handlung

 

Während ich bei Band 1 ja das Problem hatte, das mir alles zu lange gedauert hat, bis die große Action kommt, knallts hier von Anfang an. Irgendwie klar, aber ich war trotzdem sehr glücklich darüber. Es gibt natürlich weiterhin ruhige Momente und Zeit für die Charaktere, was anderes hätte ich nicht erwartet. Dennoch steht hier wirklich Tod und Verderben im Vordergrund und es ist genauso tragisch und episch, wie ich es mir gewünscht habe.

 

Als fast alle Handlungsstränge kurzzeitig zusammen gelaufen sind war ich trotzdem etwas so … naja? Ich fand die Situation sehr komisch und auch nicht gut. Es war nur ein kurzer Abstecher, in dem so viel passiert ist und ich hätte mir allgemein mehr davon erwartet. Vor allem mehr Kommunikation statt Angriffe. Aber man kann leider nicht alles haben.

 

Was ich dafür sehr mochte, war zuzusehen, wie langsam jedes Steinchen an seinen Platz fällt, um schließlich die Weichen zu stellen für das, was wir aus “Der Orden des geheimen Baumes” kennen. Das war wirklich ein schönes Gefühl, das tröstet auch darüber hinweg, dass ich mit manchen Enden nicht unbedingt zufrieden war und mir tatsächlich einfach mehr Nachspiel gewünscht hätte.

 

Die Charaktere

 

Hachja, ich konnte mit Dumai trotz allem nicht ganz warm werden, aber dafür hab ich ja den Rest der Belegschaft. Aber ich habe trotzdem etwas an Dumai gefunden, das ich sehr mochte. Auch wenn es ein bisschen traurig ist, dass das mit Glorian zutun hat.

Denn der Moment, als ich gemerkt hab, dass Dumai und Glorian “gespiegelt” sind … Das war schon sehr hart. Während Glorian ihren Körper eine Zeit lang aufgibt, um das Kind zu gebären, dass die Monarchie möchte, geht Dumai einen anderen Weg. Mit allen Konsequenzen.

Der Kontrast zwischen diesen beiden Strängen war schon sehr hart, vor allem am Ende als es für die eine Seite bedingungslosen Support gab, während die andere noch immer im Rad feststeckte.

Allgemein waren Glorias Kapitel, in denen sie schwanger war, teilweise super hart zu lesen. Das Gefühl, dass einem sein eigener Körper nicht ganz gehört und was man für andere durchleiden muss, obwohl man das gar nicht will… Ich hab selten etwas gelesen, das mich so fertig gemacht hat.

 

Dagegen sind Wulf und Tuva teilweise wirkliches Kontrast Programm und einfach eine Wohltat für die Seele. Die beiden durften so schöne Momente erleben und ihre Vergangenheiten aufarbeiten und haben so viel Liebe erfahren … Vielleicht ist das auch der Grund, warum mir die beiden so sehr ans Herz gewachsen sind und sie meine Lieblinge in diesem Buch/dieser Reihe waren.

Während die Welt zugrunde geht findet man unerwartet Schönes.

 

Fazit

 

Während ich im ersten Teil eher eine “so lala”-Einstellung hatte, hat mich dieser Band wirklich umgehauen. Wie stark die Charaktere durch dieses lange Build-up wirken, wie nah man an ihren Tragödien und ihren Erfolgen ist und wie sehr der Abschied dann schmerzt.

Darüber hinaus sind die Themen, die hier nochmal deutlich durchschlagen, einfach super hart. Trotzdem sind die Frauenfiguren einfach super und badass und haun einfach drauf, egal ob halb tot oder nach einer Geburt.

“Das Kloster des geheimen Baumes” hat nicht nur Spaß gemacht, sondern mich emotional teilweise richtig hart mitgenommen.

Kurz gesagt: Gutes Buch.