Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten
Auf der Wayfarer lernt nicht nur Rosemary die Galaxies und alles, was darin lebt, besser kennen. Kommt an Board und macht euch bereit für das cozy Abenteuer eures Lebens!
Buchinformationen
Author | Becky Chambers |
Übersetzer:in | Karin Will |
Bandnummer | 1 |
Verlag | Fischer TOR |
Erscheinungstermin | 2016-10-27 |
ISBN | 978-3596035687 |
Original Titel | The Long Way to a Small, Angry Planet |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hörbuch |
Gelesen als | E-Book |
Bewertung |
Klappentext
Als die junge Marsianerin Rosemary Harper auf der Wayfarer anheuert, wird sie von äußerst gemischten Gefühlen heimgesucht – der ramponierte Raumkreuzer hat schon bessere Zeiten gesehen, und der Job scheint reine Routine: Wurmlöcher durchs Weltall zu bohren, um Verbindungswege zwischen weit entfernten Galaxien anzulegen, ist auf den ersten Blick alles andere als glamourös.
Die Crewmitglieder, mit denen sie nun auf engstem Raum zusammenlebt, gehören den unterschiedlichsten galaktischen Spezies an. Da gibt es die Pilotin Sissix, ein freundliches und polyamoröses reptilienähnliches Wesen, den Mechaniker Jenks, der in die KI des Raumschiffs verliebt ist, und den weisen und gütigen Dr. Chef, der einer aussterbenden Spezies angehört.
Doch dann nimmt Kapitän Ashby den ebenso profitablen wie riskanten Auftrag an, einen Raumtunnel zu einem weit entfernten Planeten anzulegen, auf dem die kriegerische Rasse der Toremi lebt. Für Rosemary verwandelt sich die Flucht vor der eigenen Vergangenheit in das größte Abenteuer ihres Lebens.
Meine Eindrücke
Die Charaktere
Rosemary stammt vom Mars, flüchtet aber vor ihrer Vergangenheit und heuert dafür auf einem Tunnelerschiff, der Wayfarer, an. Dort übernimmt sie die Verwaltungsaufgaben, die Ashby als Kapitän nicht mehr erledigen will. Zusammen mit ihr werden wir mitgenommen in das Leben der Spacer und der verschiedenen Spezien.
Ashby ist der Kapitän der Wayfarer, kommt von der exodanischen Flotte und ist sehr pazifistisch veranlagt. Er versucht immer fair zu allen zu sein und schreibt Diversität groß.
Sissix ist Pilotin und eine Aandrisk. Eine Echsenrasse, die polygam lebt, einen sehr starken Familiensinn hat und sehr viel auf Körperkontakt und Nähe gibt.
Kizzy und Jenks sind die beiden Techs der Wayfarer, während Kizzy sich eher um die Hardware kümmert, ist Jenks als Comp Tech vor allem für die KI des Schiffs, Lovelace, verantwortlich.
Dr Chef ist sowohl Koch als auch Arzt auf dem Schiff und ist einer der letzten seiner Spezies, die über ihr Leben das Geschlecht verändern und zum Ende hin geschlechtslos werden.
Corbin ist ein Mensch und stammt aus dem Sol System und kümmert sich an Board um die Algen, die den Treibstoff der Wayfarer darstellen. Während alle anderen eher die sunshines sind, ist Corbin the grumpy one.
Ohan ist das Sianat Paar an Board, das sich um die Navigation kümmert. Sianat sind eine Spezies, die ihre Kinder bereits früh mit einem Virus infiziert, der es ihnen ermöglicht die Multidimensionalität des Raumes zu verstehen, was sie für ein Tunneler-Schiff unersetzlich macht.
Gemeinsam bilden sie die Crew der Wayfarer und besuchen während ihres Auftrags noch andere Nebenfiguren, die genauso vielschichtig sind wie die Crew selbst. Vor allem aber lebt “Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten” von der Diversität der Spezies und deren verschiedenen Kulturen und Verhalten. Wir lernen nicht nur die familiäre Crew der Wayfarer lieben, sondern auch das detailreiche und durchdachte Worldbuilding, das damit einhergeht.
Die Handlung
Wir beginnen “Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten” damit, dass Rosemary auf die Wayfarer kommt und ihre Crew kennenlernt. Bald brechen sie aber bereits auf um den Auftrag ihres Lebens auszuführen: Einen Hyperspace Tunnel zu einem Planeten legen, der bis dahin abgeschnitten war von der GU. Dabei müssen sie jedoch eine lange Reise durch das All antreten, dass voller Gefahren ist. Und am Ende erwartet sie auch nur zu viel Politik.
Das Ziel ist jedoch nur halb so spannend wie der Weg dahin. Die Wayfarer-Crew begegnet allerhand Freunden aber auch Feinden. Das Leben auf dem Schiff ist chaotisch aber auch ruhig und allgemein gibt es so gut wie gar keinen Action Anteil. Für mich war das Buch am Anfang deswegen sehr schwierig, ich konnte nicht so wirklich hinein finden. “Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten” beginnt direkt cozy und charakterzentriert, nur leider hat das für mich erst mal so gar nicht funktioniert, weil ich mich für die Charaktere selbst nicht so recht erwärmen konnte. Es ist einfach sehr lange nichts passiert, ich war überfordert mit all den neuen Dingen und so richtig Zugang zur Geschichte konnte ich erst nach ca der Hälfte finden. Aber dann hat sie mich gecatcht und ich habe dieses Buch geliebt.
Doch so angenehm die Atmosphäre auch war, wird man lange nur in Sicherheit gewogen, sodass die plötzliche Brutalität umso stärker mitnimmt. Das wäre aber alles halb so schlimm, würde einem das Ende nicht fast das Herz zerreißen.
Fazit
“Der lange Weg zu einem kleinen, zornigen Planeten” ist ein Buch, auf das man sich vollkommen einlassen muss. Es hat ein tolles und angenehmes Feeling, das hin und wieder durch tiefe Schläge durchbrochen wird. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann ich das Buch aber allen weiterempfehlen, die sich für Science Fiction und/oder Worldbuilding interessieren. Denn letzteres ist eine große Stärke von Becky Chambers Wayfarer-Reihe, genauso wie die natürliche Diversität.