Das Spiel
Das sollte eigentlich eine Kurzrezension werden, die doch länger geworden ist als ich wollte. Tut mir Leid.
Buchinformationen
Author | Jay Kristoff |
Übersetzer:in | Kirsten Borchardt |
Bandnummer | 2 |
Verlag | Fischer TOR |
Erscheinungstermin | 2018-04-25 |
ISBN | B076Q1DD47 |
Original Titel | Godsgrave |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch, Hardcover, Hörbuch |
Gelesen als | E-Book |
Bewertung |
Klappentext
Nachdem Mia einen der Männer umgebracht hat, die für die Zerstörung ihrer Familie verantwortlich sind, bleiben noch zwei über: Kardinal Duomo und Konsul Scaeva. Beide sind jedoch vor der Öffentlichkeit abgeschirmt und für Mia unerreichbar. Schlimmer noch: Die Rote Kirche selbst scheint Scaeva zu schützen …
Um an ihn heranzukommen, geht Mia ein großes Risiko ein: Sie kehrt der Kirche den Rücken und begibt sich selbst in die Sklaverei, um als Gladiatorin an den Großen Spielen in Gottesgrab teilzunehmen. Mia merkt schnell, dass sie diesmal zu weit gegangen ist, denn auf dem blutigen Sand der Arena gibt es keine Gnade und nur eine Regel: Ruhm und Ehre – oder Tod.
Meine Eindrücke
“Das Spiel” setzt fast da an, wo “Die Prüfung” der Nevernight-Trilogie aufgehört hat. Mia ist nun eine Klinge und führt im Auftrag der Roten Kirche Morde in Galante durch. Unter dem Schirm eines Gönners wird sie jedoch zurück nach Gottesgrab geschickt um eine Karte zu stehlen. Nur blöd, dass die Karte sie stiehlt.
Klingt das logisch? Wahrscheinlich nicht. Aber das ist quasi der Anfang des Buchs. Zumindest in einer Zeitlinie, wir haben wie bereits in Band 1 anfangs zwei versetzt laufende Stränge. Zum einen Mia ist bereits im Hauptplot und dann noch Mia, wie es überhaupt zum Hauptplot kam. Es hat zwar irgendwo seinen Charme, aber andererseits...es hätte wie in Band 1 nichts geändert, wenn man das ganze chronologisch erzählt hätte.
Der Hauptplot dreht sich natürlich wieder darum, dass Mia Rache an den zwei verbliebenen Menschen will, die für sie maßgeblich am Tod ihrer Familie beteiligt waren. Und dafür steigt sie in die Arena, denn nur am Ende ihrer Gladiatorenkarriere warten die beiden schutzlos darauf, von ihr getötet zu werden.
Ich bin mal ganz ehrlich und sag es so, wies ist: Dieses Buch war einfach viel, viel zu lang. Ich hab normalerweise nichts dagegen das Ende zu kennen denn ich finde den Weg dahin oft ganz spannend aber in diesem Fall...ne. Der Plot ist so geradlinig, es geht von Kampf zu Kampf und jedes mal wird künstlich Spannung aufgebaut “Wird Mia es schaffen? Wird sie überleben oder sterben?” und das ist halt einfach...fade. Wenn man es mehrmals, und wir reden hier von 2 oder 3 mal, so macht. Für mich kam nie Spannung auf weil ich wusste, dass Mia überlebt und das es genauso läuft, wie sie möchte.
Ist das jetzt ein Spoiler? Vielleicht, tut mir Leid. Aber ich finde es einfach wahnsinnig offensichtlich und reizlos, wenn ein Buch einen klaren Hauptprotagonisten hat, deren Geschichte erzählt wird und dann handelt ein Buch einfach davon, dass sie jeden Moment sterben könnte. Ja, ne, sorry. Aber solche Protagonisten haben automatisch Plotarmor und da spring ich auf sowas nicht an.
Natürlich hatte die Geschichte ein paar nette Twists die fast unerwartet kamen aber ganz ehrlich, Mias Geschichte ist einfach nicht meins. Herr Freundlichs und Eclipse Gespräche waren anfangs ein Highlight, werden aber schnell zu einem alten Schuh. Ich finde es auch wahnsinnig problematisch, dass ein gewisser Blutmagier noch immer so heißt, wie er heißt. Keine Ahnung ob es die englischen Verlage bereits geändert haben, in der deutschen Fassung bzw. im Rezensions-E-Book heißt er auf jeden Fall noch so. Und das geht meiner Meinung nach gar nicht. Es ist mittlerweile genug Zeit verstrichen um das zu ändern, dass das öffentlich solche Wellen geschlagen hat ist mittlerweile Monate her.
Achso, was mich auch so wahnsinnig genervt hat, sind gewisse Brotkrumen die in das Buch eingearbeitet wurden, von Mia auch registriert und zerdacht wurden aber...es juckt sie einfach 0. Es ist so klar, dass diese Sachen den dritten Band vorbereitet aber irgendwie befürchte ich, dass das im dritten Band auch nicht sehr viel Platz haben wird. Und ja, liebe Leute, ich spreche über die Dunkelinn und ihre Herkunft und...was auch immer.
Allgemein musste ich mir mehrmals an den Kopf fassen, weil “Hinweise” im Buch verteilt wurden die halt einfach offensichtlich sind und die Mia teilweise zerdenkt, teilweise völlig ignoriert und...wenn sie zur Erleuchtung gelangt, dann dauert das seine Zeit. Und das ist halt einfach anstrengend zu lesen.
Wie im Buch mit Bi- und Homosexualität bzw. den Beziehungen umgegangen wird, fand ich auch sehr suboptimal und fragwürdig.
Ich kann nachvollziehen, warum Menschen diese Bücher mögen. Es ist der gleiche Grund, warum Menschen noch immer in Fast & Furios gehen oder sich allgemein reines Action-Kino ohne Plotsubstanz anschauen. Es ist nett zu beobachten, etwas für die Augen. Aber dahinter ist nicht viel. Das ist bei Nevernight genauso und mir ist das halt einfach zu wenig.