Crimson Dawn
Wenn der Auserwählte sein Leben lang so verwöhnt wurde, dass nur eine Bratze rauskommen konnte und sein Auserwählten-Zweck eine Apokalypse auslöst, dann kann das Buch nur gut werden.
Buchinformationen
Author | Tanya Hartgers |
Bandnummer | 1 |
Verlag | Selfpublishing |
Erscheinungstermin | 2023-08-27 |
ISBN | 978-3754312131 |
Erschienen als | E-Book, Taschenbuch |
Gelesen als | E-Book |
Bewertung |
Klappentext
Eine uralte Prophezeiung sagt den Beginn eines glorreichen Zeitalters voraus - dies glaubt nicht nur ein Großteil von Gilaens Bevölkerung, sondern auch der egozentrische Auserwählte Mason Blackwood. Doch als der Tag gekommen ist, an dem er sich seinem Schicksal stellen soll, verläuft nichts so, wie er sich das in seinen Träumen ausgemalt hat. Statt Ruhm und Unsterblichkeit zu erlangen, entfesselt er eine uralte Macht, die Gilaen ins Verderben stürzen wird, wenn ihr niemand Einhalt gebietet.
Geübt darin hinter Mason aufzuräumen, setzt seine Leibwächterin Bobbie Archer alles daran, die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Doch dieses Mal wird es nicht reichen ein paar Hände zu schmieren oder Kneipenschlägereien für ihn auszufechten.
Unerwartete Hilfe erhält sie dabei von dem mysteriösen Trickbetrüger Bishop, der ahnt, dass dies ein Kampf wird, den er mit Charme allein nicht gewinnen kann. Zum ersten Mal in seinem Leben muss er Verantwortung übernehmen.
Ein blutiges Wettrennen gegen die Zeit entbrennt, bei dem sich die Verbündeten nicht nur rachsüchtigen Gottheiten, sondern auch den Schatten ihrer Vergangenheit stellen müssen.
Die Handlung kurz erklärt
Mason wurde seit seiner Kindheit verhätschelt und verwöhnt, weil er der Auserwählte ist, der die Welt in ein neues Zeitalter führen soll. Kein Wunder, dass aus ihm ein arroganter Schnösel wurde, der sich viel zu viel auf sich selbst einbildet und ein Talent dafür hat, sich in Schwierigkeiten zu bringen.
Um diese Schwierigkeiten muss sich Bobbie kümmern, die Leitung von Masons Leibwächtern, den Sentinels. Die ist, was Mason betrifft schon etwas abgestumpft, aber darf dann zusammen mit ihrer Langzeit-Affäre Rex den Karren aus dem Dreck ziehen, als Mason ein neues Zeitalter einleitet, dafür aber erstmal die Apokalypse ausbricht.
In den Mix kommt dann noch Bishop und die restliche Crew des Luftschiffs Storm Rider. Ihrerseits Schmuggler, die eigentlich nur ein paar Schätze abgreifen wollten, aber dann ausversehen in die Sache mit der Apokalypse hineingeraten sind. Und damit es nicht langweilig wird, gibt es zusätzlich noch jede Menge sexuelle Spannungen zwischen Bobbie und Rex und Bishop.
Meine Eindrücke
Das erste, was mir zu “Crimson Dawn” einfällt, ist überdreht. Hier passiert so viel Zeug und es hat gerade in der ersten Hälfte des Buchs wirklich, wirklich viel Spaß gemacht. Es gab einfach so viel unterschiedliche Unterhaltung, da war eigentlich für jeden was dabei. Apokalypse, das Liebesdreieck mit Bobbie, Rex und Bishop – und Bishop der so ein bisschen im dunkeln tappt während man als Leser bereits weiß was Sache ist – und jede Menge Action, Kämpfe, Enthüllungen und Intrigen.
Das Worldbuilding ist auch ganz spannend, auch wenn es mich am Anfang doch etwas verwirrt hat. Zum einen gibt es Elemente, die man aus klassischen Fantasybüchern kennt: Elfen, Pixies, Zwerge & Co, dazu kommt ein Pseudo-Mittelalter Touch mit Schwertkämpfen, Kaiserhaus und Kutschen. Auf der anderen Seite gibt es Luftschiffe, die Storm Rider kann sich sogar selbst reparieren und jede Menge Sachen, die man eher aus modernen Settings kennt. Auch die Sprache ist eher modern gehalten, gerade die hat mich am Anfang sehr irritiert. Als man noch nicht wirklich Anhaltspunkte hatte, wie man das Setting verorten soll, aber alles eher nach Pseudo-Mittelalter aussah, wirkten Begriffe wie “Styling” einfach deplatziert.
Im Endeffekt kommt viel von diesem Fortschritt durch Magie, das wird gerade bei der Storm Rider klar. Schade fand ich, dass dieses Magie-Worldbuilding nur rudimentär angekratzt wurde. Wie Magie funktioniert, wer Magie ausüben kann, etc. bleibt ein Rätsel. Das ist vor allem ungünstig, wenn eine Figur auf einmal Magie wirken kann.
Aber irgendwann war meine Begeisterung so ein bisschen weg, vieles hat sich repetitiv angefühlt und einfach träge. Zum Ende gab es einige Aspekte, die ich hinterfragt habe, weil ichs einfach nicht verstanden habe (und teilweise noch immer nicht tue). Darauf kann ich aber aus Spoiler-Gründen nicht genauer eingehen.
Schade fand ich auch, dass mit Mason so wenig gemacht wurde. Ich fand sein Konzept wirklich, wirklich spannend. Dahingehend hat mich das Buch enttäuscht, aber wenigstens schnell und schmerzlos.
Ich mochte die Charaktere sehr gerne, allen voran das Trio Bobbi, Rex und Bishop. Die drei hatten direkt eine super Chemie und waren in ihrer Interaktion und Dynamik einfach super unterhaltsam. Auch Mason war wie erwähnt ein interessanter Charakter.
Aber dann fasert das alles etwas aus, die Crew der Storm Rider hatte für mich wenig Substanz, auch wenn ich sehr viel Potenzial sehe. Für mich wurden sie einfach nicht so gut etabliert, auch wenn der Found Family Aspekt trotzdem stark spürbar ist.
Bei den “Antagonisten” ist das dann noch stärker. Theoretisch verstehe ich das Ziel, praktisch kann ich nicht wirklich was dazu sagen. Da gab es einfach viel zu wenig Einblick, Tiefe und Backstory.
Fazit
Ja, was soll ich jetzt zum Schluss sagen? “Crimson Dawn” hat stark angefangen, aber hinten raus leider auch nachgelassen. Grundsätzlich fand ich das Konzept sehr unterhaltsam, aber ab einem gewissen Punkt konnte mich das Buch einfach nicht mehr vollkommen überzeugen.
Ich freu mich trotzdem auf Band 2 und bin gespannt, wohin es die tollkühne Crew als nächstes verschlägt, der Cliffhanger am Ende verspricht schonmal viel.