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Powder Mage Chroniken

Blutschwur

Veröffentlicht am 23/04/2024

Durch einen Militärputsch wird die Monarchie in Adro gestürzt, ein neuer Rat eingesetzt und der Adel enteignet und getötet. Doch das Land unter Kontrolle zu bekommen ist nicht das größte Problem, sondern vielmehr die Kontrolle zu halten.

Blutschwur

Buchinformationen

AuthorBrian McClellan
Übersetzer:inStephanie Pannen
Bandnummer1
VerlagCross Cult
Erscheinungstermin2018-10-17
ISBN978-3959816687
Original TitelPromise of Blood
Erschienen alsE-Book, Taschenbuch, Hörbuch
Gelesen alsE-Book
Bewertung

Klappentext

Schwerter wurden durch Musketen und Pistolen ersetzt, Leibeigene sind in Gewerkschaften organisiert und die alten Regeln der Magie werden durch Pulvermagier herausgefordert: eine Zunft von Scharfschützen, die durch das Schnupfen von Schwarzpulver außerordentliche Fähigkeiten erhält.

Die Handlung kurz erklärt

 

Mit Feldmarschall Tamas als Drahtzieher putschen er und seine Verbündeten den König und damit auch die gesamte Monarchie und den Adel. Zusätzlich müssen sie jeden Magier aus dem königlichen Kabal töten, denn die Magier sind die mächtigsten Magieanwender, die die Welt zu bieten hat und hätten den Plan vereiteln können. Ihre letzten Worte werfen jedoch Rätsel auf und kurzerhand beauftragt Tamas dem ehemaligen Polizisten und mittlerweile Privatdetektiv Adamat mit dem Rätsel.

Tamas hat jedoch noch ein weiteres Problem, nämlich ist eine Magierin bei dem Putsch entkommen. Er setzt seinen kürzlich aus einem anderen Krieg zurückgekehrten Sohn Taniel auf das Problem an und stellt ihm eine weitere Magierin und einen Magiebrecher zur Seite.

Währenddessen kümmert sich Tamas um die neue Regierung, um den Hunger des Volkes, die Royalisten und einen herannahenden Krieg und den ein oder anderen Verräter.

 

Meine Eindrücke

 

Ich hab so viel gutes über die Powder Mage Chroniken gehört, es klang fast schon zu gut um wahr zu sein. Eine Welt mitten in der Industrialisierung und nicht schon wieder im Mittelalter? Der Sturz der Monarchie und die Entmachtung des Adels? Und dann auch noch Pulvermagier? Es klang zu vielversprechend, aber ich wurde nicht enttäuscht.

 

Ich mochte das Magiesystem sehr. Während die Privilegierten eher nicht so spannend waren, fand ich die Begabten als Konzept sehr interessant und allen voran die Pulvermagier grandios. Ich mag die Bandbreite, die sie an Fähigkeiten besitzen mit all den dazugehörigen Aspekten.

Die Religion wird erst später interessant, wenn wir ein paar mehr handfeste Informationen dazu haben. Ich fands aber cool, dass die meisten Protagonisten nicht besonders religiös sind und sich immer darauf hinausreden, "vernünftig" zu sein und deswegen an sowas nicht zu glauben. In einer Welt voller Magie doch ein interessanter Gedankengang.

 

Ich bin ja allgemein sehr der Typ für Kriegs/Strategie und vor alle Politikplots. Der erste Band der Powder Mage Chroniken hat mich demnach auf dem richtigen Fuß erwischt. Tatsächlich fand ich diese Themen aber noch sehr unterrepräsentiert und hätte kein Problem gehabt, wenn beides mehr Raum im Buch eingenommen hätte. Nicht zuletzt wird Tamas immer wieder als super Stratege angepriesen, aber so wirklich sehen tut man davon nichts. Vor allem nicht während einem feindlichen Angriff, ein paar Tagesreisen entfernt und er geht halt einfach auf die Jagd. Tatsächlich weiß ich allgemein nicht was ich davon halten soll, dass der Krieg begonnen hat, bereits an einer Stelle angegriffen wird, aber in der Hauptstadt scheint das nicht so richtig anzukommen. Es wirkt teilweise so als wäre das egal und es würde sich niemand dafür interessieren, während wir einen Perspektiventräger direkt vor Ort haben der deutlich macht, dass ein bisschen mehr Unterstützung angebracht gewesen wäre.

 

Ein weiterer Kritikpunkt, der mich teilweise richtig rausgerissen hat, war die zeitliche Einordnung. Zwischen den Kapiteln vergehen teilweise doch mehrere Tage, aber man bekommt erst irgendwann einen Hinweis darauf. Dadurch wirkt vieles einfach etwas komisch, weil etwas für den Leser gerade erst passiert ist, während es im nächsten Kapitel kaum Erwähnung oder Reaktion bekommt. Das Fortschreiten der Handlung fand ich zum Beispiel gerade bei Adamat auch schwer nachvollziehbar dadurch. Da hätte ich mir tatsächlich bessere oder frühere Indikatoren gewünscht.

 

Ich mochte die Handlung wirklich sehr. Es war nicht durchgehend spannend, aber in jedem Handlungsstrang war immer irgendwas los und durch die Verschiedenheit der drei Protagonisten und ihren Problemen war es auch sehr abwechslungsreich und angenehm zu lesen.

Zuletzt möchte ich hauptsächlich was zu den Charakteren sagen. Die haben durch die Bank alle einfach super Spaß gemacht. Ich mochte den Humor und die Dynamiken untereinander, gerade Tamas mit seinen Vertrauten wie Olem und Sabon waren immer unterhaltsam zu lesen. Ich fand den Umgang miteinander auch einfach “süß” teilweise.

Mir sind alle ziemlich ans Herz gewachsen, desto gemeiner war es gegen Ende hin, wenn die Charaktere immer mehr Probleme und Schmerz und alles aufgeladen bekommen haben. Aber gerade das ist auch irgendwo das schöne an Geschichten.

 

Fazit

 

Ich bin wirklich einfach nur begeistert von “Blutschwur” und hoffe, dass die Powder Mage Chroniken so weitergehen. Ich hab es mittlerweile wirklich super selten, dass mir Bücher so viel Spaß und Freude bereiten. Ich bin zwar gefühlt die letzte die die Reihe liest aber falls doch noch jemand anderes da draußen ist, der die Reihe nicht kennt, kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen.